Lotte Ingrisch (Pseudonym: Tessa Tüvari), geboren am 20. 7. 1930 in Wien als Tochter von Emma und Karl Gruber, gestorben am 24. 7. 2022 ebenda. Verheiratet war sie in erster Ehe mit dem Philosophen Hugo Ingrisch und in zweiter Ehe mit dem Komponisten Gottfried von Einem. Ingrisch ist Verfasserin von Romanen, Sachbüchern, Theaterstücken sowie Opernlibretti und Liedertexten, die von Gottfried von Einem vertont wurden; zudem war sie Hörspiel- und Fernsehfilmautorin.
Anfang der 1980er-Jahre begann Lotte Ingrischs literarische Auseinandersetzung mit dem Tabu-Thema des Todes, das künftig ihr Schaffen weitgehend bestimmte. Zu ihren bekanntesten transzendenten Schriften zählen: "Reiseführer ins Jenseits" (Wien, u.a.: Molden 1980) und das "Das Donnerstagebuch" (Wien: Edition S 1988). In den 90er-Jahren gründete sie die "Schule der Unsterblichkeit". Sie hält im In- und Ausland Seminare und Vorträge über die fließenden Grenzen zwischen Diesseits und Jenseits.
Lotte Ingrisch, die beinahe jedes Jahr ein Buch publizierte, wurde mit zunehmendem Alter heiterer in ihrem Schreiben. In "Der Himmel ist lustig" (2003) oder in "Die schöne Kunst des Sterbens" (2008) versucht sie, den Menschen die Angst vor dem Sterben zu nehmen. 2011 erschien "Die doppelte Lotte" und 2015 überraschte sie das Publikum mit dem Jenseitskrimi "Als ich merkte, dass ich gestorben bin", in dem ein toter Killer eine Art Wiedergutmachung an einem seiner Opfer versucht.
2002 erhielt sie das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse und 2006 das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich.

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