Ein Beweis, dass Wien alles andere als flach ist, ist seit heute im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek zu sehen: "Hugo Fischer von See: Relief-Karte von Wien" ist das neue, besondere Objekt. Dieses wurde vom Publikum per Online-Abstimmung gewählt. Ein Expertenvortrag dazu findet heute Dienstag, 21. September statt, ein kurzes Video darüber ist bereits online verfügbar.
Im Rahmen der Reihe "Das besondere Objekt" zeigt die Österreichische Nationalbibliothek Highlights aus ihren Beständen, die aus konservatorischen Gründen nur höchst selten präsentiert werden können. Die Objekte werden von einem breiten Publikum online ausgewählt und für jeweils zwei Monate – zusätzlich zur Sonderausstellung "Die Donau" – im Prunksaal ausgestellt.
Bei dem aktuellen, besonderen Objekt handelt es sich um eine Relief-Karte von Wien aus dem Jahr 1869. Das ursprünglich von Hand geformte geografische Relief, ein 3D-Modell von Teilen der Erdoberfläche, erfuhr in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine technologische Weiterentwicklung. Analog zur Einführung der Höhenschichten in der Kartographie wurde eine Methode entwickelt, ebendiese Höhenschichten einzeln aus Karton auszuschneiden und übereinander zu kleben. Auf die sichtbaren Oberflächen wurden Segmente einer in Lithographie vervielfältigten Landkarte kaschiert, welche von Hand koloriert wurden. So entstand auf mathematischer Grundlage eine stufige, dreidimensionale kartographische Ausdrucksform – sozusagen ein 3D-Druck im 19. Jahrhundert. Das Höhenschichtenrelief von Hugo Fischer von See ist von besonderem Interesse, weil es Stadt und Umgebung zur Zeit einer markanten Umgestaltung zeigt – nämlich jener der Donauregulierung.
Dieses beeindruckende Relief konnte sich bei der Abstimmung zum Thema "Wien, Wien nur du allein", gegen einen Plan der Stadt Wien von Werner Arnold Steinhausen aus dem Jahr 1710 und gegen "Blick auf Wien mit dem Karlskettensteg", von Jakob Alt aus dem Jahr 1847 durchsetzen. Das gezeigte Stufenrelief ist nur eines der vielen beeindruckenden historischen Stadtansichten, welche die Kartensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek beherbergt.
» Der Expertenvortrag zu diesem interessanten Relief findet heute Dienstag, 21. September 2021 um 18 Uhr statt. Mag. Jan Mokre, Direktor der Kartensammlung, präsentiert dabei spannende Details zum Objekt. Ein kurzes Video bietet bereits jetzt einen kurzen Einblick.
Darüber hinaus läuft noch bis 26. September das » Online-Voting für das besondere Objekt zum Thema "Leichtfüßig ins neue Jahr. Tänze für Klavier". In dieser Runde stehen drei außergewöhnliche Objekte aus der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek zur Auswahl, das Siegerobjekt ist voraussichtlich ab 20. März 2022 im Prunksaal zu sehen.
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Aufgrund einer Veranstaltung wird der Prunksaal am Donnerstag, 14. November bereits um 18 Uhr geschlossen.