„An meine Völker und Volker!“*

* Anrede auf einer Notiz von Wendelin Schmidt-Dengler an die MitarbeiterInnen des Literaturarchivs

 

Eine Hommage zum 10. Todestag von Wendelin Schmidt-Dengler

Am 7. September 2008 starb Österreichs bekanntester zeitgenössischer Germanist und Literaturkritiker Wendelin Schmidt-Dengler. Schmidt-Dengler war Ordinarius für Neuere deutsche Literatur, lange Zeit Vorstand des Instituts für Germanistik der Universität Wien, 2007 Österreichs „Wissenschaftler des Jahres“ und erster Leiter des von ihm angeregten Österreichischen Literaturarchivs (heute Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek). Das Archiv verdankt sein internationales Renommee dem großen persönlichen Einsatz Schmidt-Denglers, der es seit dem Jahr 1996 als Herzensangelegenheit führte. Viele bedeutende Nachlässe und Vorlässe kamen in dieser Zeit an das Archiv. Durch Forschungsprojekte, Editionen und die Etablierung von Publikationsreihen hat er überdies entscheidende Akzente in der Erforschung und Auswertung der Materialien gesetzt. Damit war der Grundstein dafür gelegt, dass das Literaturarchiv, gemeinsam mit dem 2015 eröffneten Literaturmuseum, zu einer der bedeutendsten Literatur-Institutionen im deutschsprachigen Raum werden konnte.

Der international anerkannte Literaturwissenschaftler war ein glühender Advokat und Förderer der modernen österreichischen Literatur, ein beliebter und das Auditorium begeisternder Lehrer, ein wortmächtiger und zugleich humorvoller Literaturvermittler. Gleichzeitig war Schmidt-Dengler ein streitbarer Intellektueller, der sich auch in kultur- und hochschulpolitischen Fragen kein Blatt vor den Mund nahm.

Seit Kindheitstagen galt Wendelin Schmidt-Denglers Liebe dem Fußball. Als leidenschaftlicher Anhänger des SK Rapid Wien (SCR) besuchte er regelmäßig Spiele seines Vereins. Brillant formulierte Zeitungskolumnen zeugen von dieser Passion. Der SK Rapid würdigte ihn nach seinem Tod vor dem Meisterschaftsspiel gegen SV Ried im Gerhard-Hanappi-Stadion mit einer Schweigeminute.

Mit dieser Web-Ausstellung zum 10. Todestag soll anhand einiger ausgewählter Objekte – unter anderem aus seinem Nachlass am Literaturarchiv – der Literaturdoyen, der Fußballfan und vor allem der Mensch Wendelin Schmidt-Dengler in Erinnerung gehalten werden.

Gestaltung: Michael Hansel, Webredaktion: Claudia Stegmüller
Mit freundlicher Zustimmung und Unterstützung von Maria Schmidt-Dengler 
[erstellt 2018]

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Aufgrund einer Veranstaltung wird der Prunksaal am Donnerstag, 14. November bereits um 18 Uhr geschlossen.

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