Ab morgen, 14. Juli 2020 ist im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek eine weinrote Schatulle mit insgesamt 22 Reiseführern zu sehen. Das außergewöhnliche Sammelwerk zu touristischen Zielen der Österreichisch-Ungarischen Monarchie war ursprünglich im Besitz von Kaiserin Elisabeth. Es wurde für die Veranstaltungsreihe "Das besondere Objekt" im Rahmen einer Publikumswahl online ermittelt, ein kostenloser Expertenvortrag dazu findet am 21. Juli 2020 statt.
Die Österreichische Nationalbibliothek präsentiert im Prunksaal – zusätzlich zur aktuellen Sonderausstellung – für jeweils zwei Monate ein "besonderes Objekt". Die Objekte stammen aus den umfangreichen Beständen der Bibliothek, werden von einem breiten Publikum online ausgewählt und zu jedem Siegerobjekt gibt es einen eigenen Expertenvortrag. Ab Dienstag, 14. Juli 2020 ist als "besonderes Objekt" eine Schatulle mit Reisehandbüchern von Kaiserin Elisabeth ausgestellt.
In den 1950er-Jahren kam ein Teil von "Sisis" Privatbibliothek in den Besitz der Österreichischen Nationalbibliothek. Darunter befand sich ein größerer Bestand an Reisehandbüchern, zählte Reisen doch zu den großen Leidenschaften der Kaiserin. Eine weinrote Schatulle sticht dabei ganz besonders hervor: Die darin aufbewahrten 22 Reiseführer zu Städten der Österreichisch-Ungarischen Monarchie sind in rotes Leinen mit Goldprägung gebunden. Sie waren wohl ein Geschenk des Verlages Leo Woerl an die Kaiserin. An nur drei Orten der aufgelisteten touristischen Ziele hat sich die Kaiserin tatsächlich aufgehalten: Budapest, Ischl und Gastein – ein möglicher Grund dafür, dass die Bücher bis heute praktisch keine Gebrauchsspuren zeigen.
Das "besondere Objekt" wurde im April 2020 online gewählt und setzte sich damals gegen ein Fotoalbum der Kaiserin und ein Trinkglas aus ihrer Kur in Langenschwalbach durch. Das Originalobjekt ist bis Sonntag, 13. September 2020 im Prunksaal zu sehen. Begleitend dazu gibt es am Dienstag, 21. Juli 2020 um 18 Uhr im Oratorium am Josefsplatz 1 einen Expertenvortrag von Mag. Christian Maryška, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Österreichischen Nationalbibliothek. Der Eintritt ist frei und eine Anmeldung ist nicht erforderlich, aufgrund behördlicher Vorgaben gilt aber eine Maskenpflicht beim Betreten und Verlassen des Vortragssaals. Eine Kurzfassung des Vortrags ist ab 22. Juli 2020 im Forschungsblog nachzulesen.
Die nächste Onlinewahl findet übrigens von 20. Juli bis 2. August 2020 auf der Website der Österreichischen Nationalbibliothek statt. Drei mittelalterliche Prachthandschriften zum Thema Advent stehen dabei zur Auswahl, das Siegerobjekt kann dann ab 17. November 2020 im Original besichtigt werden.
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Aufgrund von Veranstaltungen wird der Prunksaal am Donnerstag, 24. Oktober bereits um 18 Uhr, am Freitag, 1. November bereits um 16 Uhr und am Donnerstag, 14. November bereits um 18 Uhr geschlossen.
Die Lesesäle am Heldenplatz bleiben am Samstag, den 2. November, geschlossen.