Die Forscher der Novara-Weltumseglung und ihre Erwerbungen chinesischer Drucke für die Hofbibliothek.
Autorin: Solveigh Rumpf-Dorner
Am 30. April 1857 legte die Fregatte SMS Novara von Muggia in der Bucht von Triest ab. 849 Tage, bis zum 26. August 1859, sollte ihre Reise, die erste Weltumseglung unter österreichischer Flagge, dauern. Erzherzog Ferdinand Maximilian, Oberbefehlshaber der österreichischen Marine, war offizieller Leiter des Projekts, Kommandant des Schiffes war Kommodore Bernhard von Wüllerstorf-Urbair. Ziel der Reise war das Knüpfen von Handelsverbindungen, vor allem aber die wissenschaftliche Forschung und das Sammeln von Forschungsmaterial.
Offizieller Schreiber, Berichterstatter und Chronist der Expedition war Karl von Scherzer, der auch Bücher, speziell Neuerscheinungen aus aller Welt, für die Wiener Akademie der Wissenschaften erwerben sollte. Das Forschungsteam an Bord war natur- und geowissenschaftlich ausgerichtet; von der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Akademie waren der Zoologe Ferdinand von Frauenfeld und der junge Geologe Ferdinand von Hochstetter1 dafür ausgewählt worden. Wie sie und ihre Kollegen bei ihrer Forschungs- und Sammeltätigkeit vorgehen sollten, war in einem Regelwerk festgelegt: „Bemerkungen und Anweisungen für die Naturforscher, welche die Expedition von Sr. K.K. Apost. Maj. Fregatte ‚Novara’ begleiten“ – die sogenannten „Novara-Instruktionen“.2
In diesen Instruktionen ist auch nachzulesen, dass die philosophisch-historische Klasse der Akademie beraten hatte, „in wie fern auch für die in ihren Bereich gehörenden Wissenschaften durch die Gelehrten, welche die Expedition begleiten, Nutzen gezogen werden könnte. Die Classe musste sich jedoch bei Abfassung der von ihr anzusprechenden Desiderate gewisse Grenzen setzen, da kein Sprachforscher von Fach an der Expedition Theil nimmt.“4 So mussten sich die Philologen der Akademie darauf beschränken, gewisse „Andeutungen“ einzufügen. Dazu zählte etwa der Wunsch, Wörtersammlungen von „minder bekannten Sprachen“ anzulegen, „namentlich Sammlung von Vocabularien von Moçambique und Mombaça“, wenn sie „mit Eingeborenen derselben zusammentreffen sollten.“ Als Hilfsmittel für diese zusätzliche Aufgabe empfahlen die Linguisten den bedauernswerten Naturwissenschaftlern eine über 600 Seiten umfassende Bibliographie sprach- und literaturwissenschaftlicher Werke, wobei die „Reisenden die in diesem Buche enthaltenen Angaben über die Verbreitung der einzelnen Sprachen sorgfältiger Prüfung unterwerfen und berichtigen“5 sollten.
Auch die Hofbibliothek wollte die Chance nutzen, durch die Novara-Reise Bücher aus aller Welt zu erwerben, und schlug vor, Ferdinand Hochstetter damit zu beauftragen. Das Obersthofmeisteramt bewilligte dafür ein Ankaufsbudget von 400 Gulden.6 Es ging dabei nicht um den Erwerb historischer Handschriften,7 vielmehr sollten klassische oder moderne chinesische Literatur sowie sprachwissenschaftliche Druckwerke die Bibliotheksbestände ergänzen. Bereits ab den 1830er Jahren hatte der Sinologe Stephan Endlicher8 mit dem Aufbau dieser Bestandsgruppe für die Hofbibliothek begonnen; sein früher Tod im Jahr 1849 hatte hier einen Einbruch bedeutet.
Die Vorgaben für die Erwerbung von Büchern in Ostasien lieferte der Wiener Sinologe und Japanologe August Pfizmaier.9 In den Novara-Instruktionen versuchte er den Forschern möglichst praktische Hinweise für den Kauf chinesischer und wenn möglich auch japanischer und koreanischer Bücher zu geben. Pfizmaier wusste natürlich, dass vor allem die beiden letzteren nur schwer aufzutreiben sein würden. Die zu diesem Zeitpunkt bereits jahrhundertelange völlige Abschottung Japans von der Außenwelt, von der nur wenige holländische Schiffe ausgenommen waren, machten einen Bücherkauf auf japanischem Boden nahezu unmöglich. Die wenigen japanischen Bücher, die Europa während der Edo-Zeit erreicht hatten, waren auf abenteuerlichen Wegen aus dem Land geschmuggelt worden. So empfahl Pfizmaier, „an kleineren unvertheidigten Küstenplätzen oder kleineren Inseln“ nach Büchern zu fahnden, und fügte den Instruktionen auch vorsorglich die japanischen Sätze für „Ich wünschte Bücher zu kaufen“ und „Wo befindet sich eine Buchhandlung?“10 bei. Auch hoffte er, dass die Novara-Reisenden in Korea koreanische und japanische Bücher erwerben könnten.
Was den Bücherkauf in China betraf, schätzte der Sinologe die Situation offenbar doch nicht ganz richtig ein. Vermutlich dachte er, dass die Kämpfe des Zweiten Opiumkrieges beendet sein oder eine weitere Pause einlegen würden, bevor die Novara China erreichte. Und vielleicht unterschätzte er auch die verheerenden Auswirkungen des Taiping-Aufstands, jenes Bürgerkriegs, der seit 1851 das riesige Reich spaltete, auf alle Aspekte des täglichen Lebens. Dass sich der Sektenführer Hong Xiuquan zum „Himmlischen König“ des „Himmlischen Reichs des höchsten Friedens“ und damit zum Gegenkaiser hatte ausrufen lassen, wusste man natürlich auch in Europa. Pfizmaier empfahl daher auch besonders, Publikationen der Aufständischen zu erwerben. Außerdem fügte der Sinologe in die Instruktionen chinesische Schriftzeichen ein: Wörter, Sätze und Titel von 14 „chinesischen Klassikern“ aus dem Gebiet der Philosophie, Poesie, Medizin und Geschichte. Diese Titel und Phrasen sollten die Novara-Forscher den gebildeten Einheimischen zeigen und so mit deren Hilfe Buchhändler und Werke finden.
Nach einer über zwölfmonatigen Reise, die die Novara nach Südamerika, von dort um die Südspitze Afrikas und durch den Indischen Ozean geführt hatte, lief das Schiff am 5. Juli 1858 in den Hafen von Hongkong ein, und „zwischen englischen, amerikanischen, französischen, holländischen und russischen Flaggen wehte nun stolz auch die Flagge Österreichs!“11 So angenehm der Aufenthalt dort und die freundliche Aufnahme durch die ansässigen Europäer*innen für die Reisenden auch war, die Suche nach Büchern gestaltete sich schwierig. „Bücher kauft man heut zu Tage noch am besten in der Stadt Canton“, so lautete eine der Empfehlungen Pfizmaiers in den Instruktionen. Nur war Kanton (Guangzhou) zwar von Hongkong aus leicht erreichbar, doch das Betreten der Stadt war, zumal für Europäer*innen, mit Lebensgefahr verbunden:
„Die Stadt ist von den Verbündeten besetzt, wer konnte, hat sich geflüchtet, nur Gesindel ist zurückgeblieben, und nur mit starker Militäreskorte kann man die Stadt besuchen, die fortwährend durch Guerillahaufen, die Tag u. Nacht Brandraketen in die Stadt schießen ... beunruhigt wird – trotz des vor wenigen Tagen geschlossenen Friedens. In Hong-Kong selbst, eigentlich Victoria-town auf der Insel Hong-Kong, ebenso in Macao, das ich besucht habe, existiert keine chinesische Buchhandlung, man findet nur da u. dort in Verkaufsgewölben einzelne Bücher“, heißt es in dem Brief Hochstetters an die Hofbibliothek vom 14. Juli.12
Als Glücksfall erwiesen sich in dieser Situation die Kontakte, die die Novara-Forscher in Hongkong knüpfen konnten. Bei einem Empfang des Gouverneurs Sir John Bowring lernten sie unter anderem die Missionare Walter Henry Medhurst und William Lobscheid13 kennen. Diese beherrschten nicht nur die Landessprache, sondern hatten auch Übersetzungen ins Chinesische sowie bedeutende philologische Arbeiten veröffentlicht. Besonders die Bekanntschaft Lobscheids, eines gebürtigen Deutschen, erwies sich (nicht nur wegen der gemeinsamen Muttersprache) als wahrer Segen. Mehrere der von Pfizmaier empfohlenen, sonst in Hongkong nicht erhältlichen Werke überließ er Hochstetter aus seiner Privatbibliothek zum Ankaufspreis, und dieser erwarb auf eigene Faust (und vermutlich auf Lobscheids Empfehlung hin) noch einige weitere, ihm interessant scheinende Bücher. Pfizmaier sollte übrigens Jahre später die „Leistungen der englischen Missionäre auf dem Gebiete der chinesischen Grammatik und Lexicographie“ würdigen; speziell beeindruckte ihn der innovative didaktische Ansatz William Lobscheids, die chinesische Schriftsprache und Umgangssprache in ein und demselben Lehrbuch zu vermitteln: „Das in dieser Richtung am meisten hervorragende und durch ganz ungewöhnliche Vorzüge ausgezeichnete Werk ist die Grammar of the chinese language by the Rev. W. Lobscheid in two parts, Hongkong 1864“, lobte der Wiener Sinologe und billigte Lobscheid in seiner Besprechung des Werks besondere „Vertrautheit mit dem Geiste der Sprache“ zu.14 Sowohl Hochstetter als auch Scherzer erinnerten sich in ihren Reiseberichten der „wahrhaft aufopfernden Freundschaft und Gefälligkeit“ des Missionars, der sie auch auf einer Exkursion in den Süden der Insel begleitete und ihnen „über Land und Leute interessante Aufklärungen“ gab. Hilfreich war aber auch Lobscheids ebenfalls deutschstämmiger Kollege Philipp Winnes, der, entsprechend den Wünschen der philosophisch-historischen Klasse, eigens für die Forscher Sprachproben des Hakka15 zusammenstellte.
Ein großer Teil der modernen chinesischsprachigen Bücher, die in Hongkong und auf der weiteren Reise erworben werden konnten, waren Publikationen von Missionaren wie William Lobscheid oder Walter H. Medhurst. Darunter fand sich selbstverständlich religiöse Literatur, teils eigene Werke, teils Übersetzungen von Büchern der Bibel oder „christlicher Klassiker“ wie etwa John Bunyans „The Pilgrim‘s Progress“16. Dazu kamen, wie oben bereits erwähnt, auch viele Wörterbücher, Grammatiken und andere sprachwissenschaftliche und sprachdidaktische Arbeiten – und einiges mehr, wie eine von Lobscheid besorgte Neuausgabe von Alexander Pearsons Traktat zur Pockenimpfung beweist.17
Viele der Bücher aus Hongkong, die Hochstetter in einer mit Blech ausgekleideten Kiste dem österreichischen Konsul Georg Adam Wiener18 „zur Absendung an die Kais. Hofbibliothek mit der Overland-Mail via Suez“ übergeben hatte und die er in einem dem Brief vom 14. Juli beigegebenen Verzeichnis auflistete, waren Geschenke Lobscheids, Wieners und „anderer Herren“. Darunter fand sich auch ein illustrierter japanischer Roman, ein Geschenk des Arztes William Harland, „das einzige japanische Buch, welches ich in Hong-Kong bekommen konnte“. Koreanisches war, bis auf das chinesisch-japanisch-koreanische Wörterverzeichnis des Missionars Walter H. Medhurst19, nicht aufzutreiben gewesen; man hoffte daher auf die nächste Station der Reise.
Hochstetter war übrigens auf der Novara nicht nur die Zusatzaufgabe der Bücherbeschaffung für die Hofbibliothek zugefallen; seit Beginn der Fahrt erschienen in der Wiener Zeitung regelmäßig auch seine in lebhaftem Stil geschriebenen Reiseberichte. „Shanghai! Dem Kaufmann ist dieses Wort gleichbedeutend mit Seide und Thee“, so begann die 34. Fortsetzung, die man im Abendblatt vom 19. Jänner 1859 lesen konnte – fast genau ein halbes Jahr nach der Ankunft der Novara in der Stadt.20 Wiewohl der Forscher Stadt und Bevölkerung keineswegs unkritisch sah, fühlte er sich von den Einheimischen hier wesentlich freundlicher aufgenommen als in Südchina. Das rege Geschäftsleben der Stadt verhieß auch günstigere Bedingungen für den Bücherkauf: „Da Schang-hai ein weit besserer Platz für chinesische Literatur sein soll, als Hong-Kong, so gebe ich die Hoffnung nicht auf, dort die übrigen in den Instruktionen bezeichneten Werke noch acquiriren zu können.“21
Tatsächlich wurden die Novara-Forscher hier fündig. Einer der Missonare, Dr. Muirhead,23 der sich ihnen „auf das Zuvorkommenste als Cicerone angeboten hatte“, begleitete sie „in einen Bücherladen, in dem sich ungeheure Massen broschirter Bücher aufgehäuft befinden. Eine Anzahl Chinesen in weiten Nankingjacken, den Vorderkopf glatt geschoren und rückwärts einen Zopf, welcher bis an die Ferse reicht, beeifert sich die Wünsche der Fremden kennen zu lernen und sie zu bedienen“24 – so beschrieb Scherzer das zufriedenstellende Kauferlebnis. Hier konnten die Reisenden endlich die weiteren von Pfizmaier gewünschten Klassiker erhalten und kauften weiters mehrere moderne chinesische Bücher. So gut die Buchhandlungen in Shanghai aber auch ausgestattet waren, die erhofften japanischen und koreanischen Bücher waren selbst dort nicht zu bekommen. Nur wenig besser sah es mit Veröffentlichungen der Taiping-Aufständischen aus, die Pfizmaier in seinen Bücherwünschen ausdrücklich genannt hatte. „Von der Rebellenpartei scheint sehr wenig publizirt zu werden, so daß ich in dieser Beziehung die Wünsche der Kais. Hofbibliothek leider nicht befriedigen kann. Vielleicht fürchten sich auch die Buchhändler, Bücher von den Rebellen in ihrem Lager zu führen u. zu verkaufen“, musste Hochstetter nach Wien berichten.25 Seine nächste Büchersendung enthielt lediglich „ein Exemplar der vom Rebellenkaiser in Nanking herausgegebenen Zeitung (Manuscript)“.26
Wenn auch nicht alle Wünsche der Philologen erfüllt worden waren, so hatte man doch die von Pfizmaier empfohlenen 14 „chinesischen Klassiker“ sowie zahlreiche neuerschienene Werke und wichtiges philologisches Studienmaterial für Wien erhalten. Der Großteil der chinesischen Bücher, die die Novara-Reisenden in China für die Hofbibliothek erwerben konnten, lässt sich heute in den Beständen der Österreichischen Nationalbibliothek nachweisen.27
Auch in Rio de Janeiro erwarb Ferdinand Hochstetter an die 40 Bände für die k. k. Hofbibliothek. Diesem Bestand wird in Kürze ein weiterer Blog-Beitrag gewidmet sein.
Über die Autorin: Frau Mag. Solveigh Rumpf-Dorner ist wissenschaftliche Mitarbeitererin der Sammlung von Handschriften und alten Drucken.
1 Der aus Esslingen am Neckar gebürtige Ferdinand Hochstetter (1829-1884) war ab 1860 Professor für Geologie und Mineralogie am „Polytechnischen Institut" (später: Technische Hochschule), von 1874 bis 1875 dessen Rektor. Von 1876 bis zu seinem Tod war er Direktor des neu gegründeten Naturhistorischen Museums in Wien, dessen bauliche Fertigstellung er nicht mehr erlebte. Seine wissenschaftliche Bedeutung lässt sich auch an den verschiedenen nach ihm benannten geographischen Orten und Tierarten ermessen.
2 „Bemerkungen und Anweisungen für die Naturforscher, welche die Expedition von Sr. K.K. Apost. Maj. Fregatte ‚Novara’ begleiten“, Wien 1857, im Folgenden: „Instruktionen“.
3 Der Wiener Zeichner, Lithograph und Landschaftsmaler Joseph Selleny (1824-1875) begleitete die Novara, um die Stationen und Sehenswürdigkeiten der Reise im Bild festzuhalten.
Bild in: Leipziger Illustrirte Zeitung Nr. 758 (1858), S. 24.
4 Instruktionen S. V.
5 Alle Zitate: Instruktionen S. 116f.
6 ONB-Hausakt 36/1857.
7 Obwohl durch die Novara-Reise auch zahlreiche singhalesische, tibetische und sonstige asiatische Manuskripte, darunter auch solche auf Palmenblatt, ihren Weg nach Wien und letzten Endes in die Hofbibliothek fanden.
8 Stephan Ladislaus Endlicher (1804-1849), gebürtig aus Pressburg (Bratislava), war Botaniker, Numismatiker und Sinologe. Die Erwerbung von chinesischen Büchern für die Hofbibliothek ging auf eine Initiative des damaligen Präfekten Moritz von Dietrichstein zurück.
9 Philipp August Pfizmaier (1808-1887) stammte aus Karlsbad. Nach abgeschlossenem Medizinstudium widmete er sich erst der Turkologie, später lehrte er neben Türkisch vor allem Chinesisch und Japanisch an der Wiener Universität. Er galt in Fachkreisen als einer der besten Übersetzer chinesischer und japanischer Literatur.
10 Beides in lateinischer Translation, Instruktionen S. 138.
11 Scherzer, Reise der Oesterreichischen Fregatte Novara um die Erde in den Jahren 1857, 1858, 1859 (etc.). Beschreibender Theil Band 2, Wien 1865. S. 248.
12 Brief vom 14. Juli 1858, ONB-Hausakt 125/1858.
13 Der Arzt und Theologe Wilhelm (später William) Lobscheid (1822–1893) war ursprünglich als Angehöriger der Rheinischen Missionsgesellschaft nach China gekommen, schloss sich dann aber der British Medical Mission an und machte sich als Übersetzer und Philologe einen Namen.
14 A. Pfizmaier: Die neuesten Leistungen der englischen Missionäre auf dem Gebiete der chinesischen Grammatik und Lexicographie, in: Sitzungsberichte der philosophisch-historischen Classe der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften 56, 1867. S. 72-81. Zitate: S. 72 und S. 80.
15 Heute eine der staatlichen Sprachen Taiwans, früher – und von den Novara-Reisenden – als chinesischer Dialekt bezeichnet.
16 Die Übersetzung von William C. Burns, Hongkong 1855 (ONB-Signatur Sin 206-B), ist eine von zahlreichen chinesischen Übertragungen der Zeit.
17 1805 hatte der Arzt Alexander Pearson die Pockenimpfung in Macao und Kanton eingeführt, sein Traktat dazu war im gleichen Jahr in einer chinesischen Übersetzung von George Staunton erschienen (ONB-Signatur Sin 12-B). Die von Lobscheid besorgte Neuausgabe kam 1858 in Hongkong heraus. (ONB-Signatur Sin 384-B)
18 Der Kaufmann Georg Adam Wiener war 1854 zum (unbesoldeten) österreichischen Konsul in Hongkong ernannt worden.
19 W. H. Medhurst: Translation of a comparative vocabulary of the Chinese, Corean, and Japanese languages, Batavia (Jakarta) 1835. Der Missionar und Linguist Walter Henry Medhurst (1796-1857) unternahm zusammen mit Karl Gutzlaff, Elijah Coleman Bridgman und John R. Morrison eine der ersten vollständigen Übersetzungen des Neuen Testaments ins Chinesische. Scherzers Reisebericht enthält mehrere Referenzen zu Medhursts Veröffentlichungen zur chinesischen Literatur und Landeskunde.
20 Hochstetters gesammelte Reiseberichte wurden nach seinem Tod als Buch veröffentlicht: Ferdinand v. Hochstetter's gesammelte Reise-Berichte von der Erdumsegelung der Fregatte "Novara" 1857-1859, Wien 1885.
21 Brief vom 14. Juli 1858.
22 Scherzer, Reise, Band 2, S. 295.
23 William Muirhead gehörte der London Missionary Society an. Seine zahlreichen eigenen Werke (in chinesischer Sprache) und Übersetzungen umfassen hauptsächlich religiöse Literatur.
24 Scherzer, Reise, Band 2, S. 296f.
25 Brief vom 9. August 1858, ONB-Hausakt 172/1858.
26 Scherzer sandte der Akademie der Wissenschaften etwa gleichzeitig eine „Sammlung von Abhandlungen der Insurgenten“, die von W. H. Medhurst herausgegebenen „Books of the Thae-Ping Dynasty and the trip of the Hermes to Nanking, Shanghae (Shanghai) 1853“.
27 Mehrere medizinische und naturwissenschaftliche Werke scheinen dabei einen Umweg über das Naturhistorische Hofmuseum genommen zu haben, wie Einträge und Stempel in den Büchern beweisen. Wann genau die Übergabe dieser Werke stattgefunden hat, geht weder aus den Akten der Hofbibliothek noch aus jenen des Museums hervor.
28 Lüshi chunqiu, ein enzyklopädisches Werk, wurde von einer Gruppe chinesischer Gelehrter im Jahr 239 v. Chr. unter der Schirmherrschaft von Lü Buwei, Kanzler des Staates Qin, zusammengestellt. (ONB-Signatur Sin 300-C)
Aufgrund von Veranstaltungen wird der Prunksaal am Donnerstag, 24. Oktober bereits um 18 Uhr, am Freitag, 1. November bereits um 16 Uhr und am Donnerstag, 14. November bereits um 18 Uhr geschlossen.
Die Lesesäle am Heldenplatz bleiben am Samstag, den 2. November, geschlossen.