Hans Flesch-Brunningen (Johannes Evangelista Luitpold Josef Maria Flesch, Edler von Brunningen, Pseudonyme: Vincent Brun, Johannes von Bruning, Flesch-Brun), geb. am 05.02.1895 in Brünn, gest. am 01.08.1981 in Bad Ischl. Er wuchs als Sohn des jüdischen Fabrikbesitzers Josef Flesch Edler von Brunningen in Abbazia (Opatija, heute Kroatien) und Wien auf. Während seines Jusstudiums, das durch ein Freiwilligen-Jahr im Ersten Weltkrieg unterbrochen wurde, entstanden erste expressionistische Texte, die er in den Zeitschriften „Pan“ und „Die Aktion“ publizierte.
Nach Abschluss des Studiums im Jahr 1919, als er sich zum ersten Mal verehelichte, arbeitete er zunächst als Bankangestellter und Rechtsanwaltsanwärter und ging 1928 nach Berlin, wo er als freier Schriftsteller und Journalist tätig war. Bei seinen zahlreichen Reisen lernte er unter anderem James Joyce und Heimito von Doderer kennen. 1933 emigrierte Hans Flesch-Brunningen über die Niederlande nach London, wo er sich zunächst mit Gelegenheitsarbeiten durchschlagen musste. Er begann in englischer Sprache zu publizieren, unter anderem entstand der historische Roman „Alkibiades“ (1935). 1938 war er Mitbegründer der Exil-Organisation „Freier Deutscher Kulturbund“. Aus dem Kulturbund trat er 1943 aus und war im gleichen Jahr Mitinitiator der literarischen Vereinigung „Club 1943“. Flesch-Brunningen hatte 1939 zum zweiten Mal geheiratet und im darauffolgenden Jahr eine Anstellung beim German Service der BBC bekommen. Im Exil war er ein wichtiger Ansprechpartner für den jungen Refugee-Dichter Erich Fried. Von 1953 bis 1958 war er Vorsitzender des P.E.N.-Zentrums deutscher Autoren im Ausland. 1963 ging er nach Wien zurück, wo er 1971 die Schriftstellerin Hilde Spiel heiratete.
Flesch-Brunningen übersetzte Werke von William Somerset Maugham und Robert Louis Stevenson und veröffentlichte u. a. die Romane „Auszug und Wiederkehr“ (1929), „Perlen und schwarze Tränen“ (1948), „Die Teile und das Ganze“ (1969), „Die Frumm“ (1979), die Novellenbände „Das zerstörte Idyll“ (1917), „Balthasar Tipho. Eine Geschichte vom Stern Karina“ (1919), den Erzählband „Gegenspiel“ (1920) sowie „Vertriebene. Von Ovid bis Gorguloff“ (1933). Seine Lebenserinnerungen sind 1988 unter dem Titel „Die verführte Zeit“ erschienen.
Zugangsdatum | 1991 |
Umfang | 15 Archivboxen |
Status | Systematisch geordnet, Korrespondenz feinerschlossen |
Benutzung | Benutzbar |
Enthält | Werke, Korrespondenzen, Lebensdokumente, Sammelstücke |
Korrespondenzpartner*innen | Auswahl |
Details | Inhaltsübersicht |
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