Griechisch, 225-175 v. Chr, Papyrus
G 02315
Euripides ist einer der bekanntesten Tragödiendichter Griechenlands. Er lebte im 5. Jh. v. Chr. Von seinen Werken sind durch Abschriften heute noch 18 erhalten. Dazu zählen die Stücke Medea, Iphigenie auf Aulis, Elektra und Orestes. Schon in der Antike erfreuten sich seine Tragödien großer Beliebtheit.
Die Handlung der Tragödie spielt direkt nach dem trojanischen Krieg. Nach dem Mord an seiner Mutter - Orestes und seine Schwester rächten damit ihren von der eigenen Mutter ermordeten Vater - wird Orestes zusammen mit seiner Schwester Elektra vor Gericht gestellt. Auf beide wartet ein Todesurteil. Trotz ihrer Bitten kommt ihnen ihr Onkel Menelaos nicht zu Hilfe. So nimmt Orestes dessen Tochter als Geisel. Im letzten Moment erscheint der Gott Apollo, verhindert ein weiteres Blutbad und prophezeiht Orestes einen Freispruch vor Gericht.
Bei dem Wiener Papyrusfragment handelt es sich nicht nur um einen Textausschnitt aus dem 1. Chorgesangsstück der Tragödie Orestes. Über dem Text stehen zusätzlich Noten für die Sänger. Am Ende der Textzeilen finden sich weiters Akkorde für das instrumentale Zwischenspiel. Die einzelnen Töne sind durch Buchstaben des griechischen Alphabets wiedergegeben. Aufgrund seines frühen Entstehungszeitpunktes ist dieses Fragment eines der ältesten Notenbeispiele weltweit.
Zu diesem Objekt gibt es eine umfangreiche Medienstation im Papyrusmuseum, an der Sie sich auch eine Interpretation der auf dem Papyrus überlieferten Notation anhören können. Vieles ist natürlich dennoch der Interpretation überlassen. Auch im Internet finden Sie einige Interpretationen unseres Papyrus von Musikbegeisterten und Musiker*innen.
In unserem Datenbankeintrag finden Sie weiterführende Literaturangaben und ein Digitalisat des Objektes.
Dieses Objekt ist so bedeutend, dass es auch eine eigenen Wikipedia-Eintrag (englisch) besitzt.
Zu diesem Objekt gibt es eine umfangreiche Medienstation im Papyrusmuseum.