Auch im Jahr 2023 präsentiert Ihnen die Österreichische Nationalbibliothek im Prunksaal wieder sechs „besondere Objekte“ aus ihren reichhaltigen Beständen, die die Sammlungsdirektor*innen nach Themenkreisen kuratiert haben. Dazu begleitend finden Expertenvorträge statt, die Sie kostenlos besuchen können.

Das aktuelle besondere Objekt: "Luther-Bibel mit prachtvollen Bildern"

Die vorliegende Bibel war die letzte zu Martin Luthers Lebzeiten gedruckte Luther-Bibel. Die in der Werkstatt des bekannten Malers und Grafikers Lukas Cranach hergestellten Bilder zeichnen sich durch eine außergewöhnliche Qualität aus. Mit viel Liebe zum Detail und in einmaliger Farbenpracht zeigt er etwa den Evangelisten Johannes mit seinem Attribut, dem Adler als eines der vier geflügelten Wesen, die den Evangelisten als Symbol der göttlichen Macht zugeordnet sind. 

Die Bibel stammt aus der berühmten Bibliothek von Prinz Eugen von Savoyen, die die Hofbibliothek nach seinem Tod (1736) erwarb. Die rund 15.000 Druckschriften, meist erstrangige Ausgaben des zeitgenössischen Buchmarktes, werden heute zum größten Teil im Mitteloval des Prunksaals der Österreichischen Nationalbibliothek aufbewahrt. 

Das Objekt ist von 28. November 2023 bis 21. Jänner 2024 im Prunksaal zu sehen.

Im Blogbeitrag finden Sie weiterführende Informationen zum aktuellen besonderen Objekt inklusive einem Video mit weiteren Ansichten.

Sie haben gewählt!

Den Gewinner des Votings zum Thema "Rausch und Genuss. Sinnliche Vergnügungen von der Antike bis in die Moderne" ist: "Kauf von 1.350 Litern Wein" (Hermupolis, 18. März 638 n. Chr.). Das Siegerobjekt können Sie von 25. März bis 26. Mai 2024 im Prunksaal sowie bei einem Expertenvortrag am 2. April 2024 bewundern. Das nächste Online-Voting startet am 22. Jänner 2024.

Objekt 3:

Kauf von 1.350 Litern Wein 
Papyrus, Hermupolis, 18. März 638 n. Chr. 

Im byzantinischen Ägypten erfreute sich das Geschäftsmodell „Lieferungskauf“ großer Popularität: Der Käufer bezahlt im Voraus den Preis für ein Produkt, das erst zu einem späteren Zeitpunkt geliefert wird. So bestätigt beim vorliegenden Weinlieferungskauf der Weinverkäufer Aurelios Danielis den Erhalt des vollständigen Kaufpreises, der jedoch gar nicht beziffert wird. Das ist auffällig, muss aber nicht als Verschleierung interpretiert werden, sondern ist insoweit logisch, als der Preis bereits bezahlt wurde, also keine offene Forderung bestand. Hingegen wird die Verpflichtung des Verkäufers zur Weinlieferung unmittelbar nach der Ernte recht ausführlich geregelt, und auch die Qualität des Weines wird beschrieben. Bemerkenswert ist die große Kaufmenge: 250 metra entsprechen in etwa 1.350 Litern.

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