„Jedes Wort hat eine Bedeutung“* – Philosophische UntersuchungenI
In Norwegen (Skjolden), wo Wittgenstein ab August 1936 mit Unterbrechungen bis Ende des Jahres 1937 blieb, arbeitete er an seinem Hauptwerk, den Philosophischen Untersuchungen. Wittgenstein hatte ein Exemplar des » Brown Book nach Norwegen mitgenommen, mit dem Vorsatz es ins Deutsche zu übersetzen und umzuarbeiten – diesen Versuch verwarf er aber schon im November und widmete sich vielmehr einer Neufassung, die später die Paragraphen 1–189 der » Philosophischen Untersuchungen bilden sollten (Ms 142).
„Ich beginne diese Veröffentlichung mit dem Fragment meines letzten Versuchs, meine philosophischen Gedanken in eine Reihe zu ordnen“ – heißt es im » Vorwort (hier in der englischen Übersetzung) zur 1938 entstandenen Frühfassung der Philosophischen Untersuchungen. Als „Methode“ zur Präsentation seiner Gedanken reihte er, durchnummeriert, eine „Masse von Bemerkungen in mehr oder weniger loser Anordnung“, die im Wesentlichen Probleme der Sprachphilosophie (Philosophie der normalen Sprache) behandelte. Das Umfassende dieser Darlegung skizzierte Wittgenstein in der genannten Einleitung, allgemein, wenn er davon spricht, dass „viele Gebiete der philosophischen Spekulation“ behandelt werden, konkret, wenn er die Themenbereiche anführt: „den Begriff der Bedeutung, des Verstehens, des Satzes, der Logik, die Grundlage der Mathematik, die Sinnesdaten, der Gegensatz zwischen Idealismus und Realismus“.
*Bemerkung 1, S. 1 aus dem Typoskript 220 (Edition 2001, S. 210)
1) Intermezzo: Rückzug und Reisen: Frankreich – Norwegen – Irland (1936–1938) 2) „Jedes Wort hat eine Bedeutung“* – Philosophische Untersuchungen I 3) Philosophische Untersuchungen – Fortsetzung: Die Urfassung - Das Wiener Manuskript – Veröffentlichung 4) Bekenntnisse – Tagebuch, Teil 2 (1936–1937) 5) Der lange Schatten des Krieges – Wittgenstein wird britischer Staatsbürger (1938)
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