Menschliche Begegnungen – Kriegsfreundschaften
Wittgenstein litt vor allem in der Zeit seines Einsatzes an der Ostfront unter dem Umgang mit den „ungehobelten“ Kameraden: "Menschen, deren Dummheit, Frechheit und Bosheit keine Grenzen kannte. Nachdem ein geplantes Treffen mit Georg Trakl nicht mehr zustande gekommen war, wurden in diesem düsteren menschlichen Umfeld Begegnungen mit geistesverwandten Gesprächspartnern besonders wichtig; dazu gehörten auch sein Vorgesetzter in der Artilleriewerkstatt in Krakau, Oberleutnant Oskar Gürth (» Briefe), der später in der Familie Wittgenstein freundlich aufgenommen wurde.
Persönliche Kontakte ergaben sich in der Zeit seiner Stationierung in Sokal vor allem mit Max Bieler (» Briefe), der auch nach dem Krieg die Verbindung mit Wittgenstein aufrecht erhalten wollte.
Im Herbst 1916 fand er in Olmütz in Paul Engelmann (» Briefe) und dem Kreis an Intellektuellen, den dieser um sich versammelt hatte, Anschluss und in Engelmann darüber hinaus einen engen Freund, mit dem er in den 1920er-Jahren das Haus für seine Schwester Margarethe Stonborough in der » Kundmanngasse entwarf.
1) Chronologie einer (persönlichen) Katastrophe 2) Vor dem Krieg – Begegnungen mit dem „Brenner-Kreis“ 3) Menschliche Begegnungen – Kriegsfreundschaften 4) Wittgenstein und David Pinsent 5) An der Kriegsfront philosophieren I – Der Tractatus 6) An der Kriegsfront philosophieren II – Der Tractatus
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