Intermezzo:  Rückzug und Reisen: Frankreich – Norwegen – Irland (1936–1938)

Nach der kurzen Russland-Episode (->) kehrte Wittgenstein am 29. September 1935 wieder nach Cambridge zurück. Dort musste er seine weitere Lebensplanung überdenken, da im September 1936 sein „Research Fellowship“ am Trinity College in Cambridge endgültig ausgelaufen war. Schon im Juli dieses Jahres unterrichtete er Ludwig Hänsel über seinen Plan nach Norwegen zu reisen (» Brief). Für sein philosophisches Werk war der folgende Aufenthalt in Skjolden (Norwegen) fruchtbar; dort arbeitete er vor allem intensiv an den » Philosophischen Untersuchungen.

Mehrfach wechselte er in diesem Zeitabschnitt seinen Aufenthaltsort. Im Juli 1936 unternahm er mit Gilbert Pattisson eine Frankreichreise  (» Foto; » Fotoalbum). In Dublin besuchte er seinen Freund Maurice O`Connor Drury (1907–1976) (» Publikation), die Ferien verbrachte er oft in Wien. In Cambridge intensivierte er wieder seinen Kontakt zu Francis Skinner, der ihn auch in Skjolden besucht hatte.

Seine labile Gemütslage und Stimmungsschwankungen vertraute er seinem » Tagebuch (1936–1937) und auch den Briefen an seine Freunde an. In diese Zeit fallen auch Wittgensteins „Geständnisse“, Bekenntnisse über seine unrichtigen Angaben zu seiner jüdischen Herkunft (» Briefe an Ludwig Hänsel), Vorkommnisse aus dem » Ersten Weltkrieg sowie Verfehlungen in seiner Zeit als » Schullehrer.

Nach dem Anschluss Österreichs (12.3.1938) entschloss sich Wittgenstein als Fellow des Trinity College in Cambridge zu bleiben.

1) Intermezzo:  Rückzug und Reisen: Frankreich – Norwegen – Irland (1936–1938)   2) „Jedes Wort hat eine Bedeutung“* – Philosophische Untersuchungen I   3) Philosophische Untersuchungen – Fortsetzung: Die Urfassung - Das Wiener Manuskript – Veröffentlichung  4) Bekenntnisse – Tagebuch, Teil 2 (1936–1937)   5) Der lange Schatten des Krieges – Wittgenstein wird britischer Staatsbürger (1938)

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