Vor dem Krieg – Begegnungen mit dem „Brenner-Kreis“
Wohl durch die Lektüre der von Karl Kraus herausgegebenen Fackel wurde Wittgenstein auf Ludwig von Ficker (1885–1919) (» Briefe), dem Herausgeber der Zeitschrift Der Brenner (» Edition) aufmerksam. Zu dessen Überraschung übertrug Ludwig Wittgenstein Ficker die Aufgabe, einen Teil seiner Erbschaft – Wittgensteins Vater, Karl, war im Jänner 1913 verstorben – „an unbemittelte österreichische Künstler“ zu verteilen. Auch während des Krieges blieben die beiden in Verbindung (» Briefe): Wittgenstein empfahl Ficker Tolstois Kurze Darlegung des Evangeliums (1892) (» Literatur), die ihn in einer vergleichbar prekären Lebenskrise während seines Kriegseinsatzes aufgerichtet hatte. („dieses Buch hat mich seinerzeit geradezu am Leben erhalten“)
Ein Begünstigter der finanziellen Zuwendungen aus dem Erbe Wittgensteins war Georg Trakl (1887–1914) (» Briefe) – Wittgenstein wollte ihn 1914 während seiner Stationierung in Krakau besuchen, traf aber erst zwei Tage nach dessen wohl durch einen Suizidversuch verursachten Tod dort ein.
1) Chronologie einer (persönlichen) Katastrophe 2) Vor dem Krieg – Begegnungen mit dem „Brenner-Kreis“ 3) Menschliche Begegnungen – Kriegsfreundschaften 4) Wittgenstein und David Pinsent 5) An der Kriegsfront philosophieren I – Der Tractatus 6) An der Kriegsfront philosophieren II – Der Tractatus
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