Das letzte Kapitel
In der Nachkriegszeit arbeitete Wittgenstein v.a. an Fragen zur Philosophie der Psychologie und der damit in Zusammenhang stehenden Bedeutung der Sprache. Den Beginn dieses letzten Lebensabschnitts markierte die Aufgabe seiner Professur in Cambridge mit Jahresende 1947, nach der er zunächst einige Zeit in Irland verbrachte, wo er hoffte, in Ruhe arbeiten zu können. Ab April 1949 unternahm er Reisen nach Wien, Norwegen und in die USA, zwischenzeitlich wohnte er bei verschiedenen Freunden in England. Trotz dieser Rastlosigkeit und dem Weggang aus Cambridge war diese letzte Lebensphase Wittgensteins eine seiner produktivsten. Gründe dafür waren sicherlich die ungestörten Arbeitsbedingungen in Irland sowie die Anregungen, die er u.a. durch Diskussionen während seines Besuchs beim Philosophen Norman Malcolm (1911–1990) in Amerika gewann. Trotz der in Herbst 1949 diagnostizierten Krebserkrankung blieb Wittgensteins Produktivität bis wenige Tage vor seinem Tod ungebrochen. Die Kraft dazu schöpfte er aus der Liebe zu seinem Partner Ben Richards, die in einem reichen Briefwechsel, der heute an der Österreichischen Nationalbibliothek bewahrt wird, festgehalten ist.
1) Das letzte Kapitel 2) Das Ende in Cambridge 3) Ein langer und mühsamer Job 4) With Love, Ludwig: Die Korrespondenz mit Ben Richards 5) Philosophieren in Amerika 6) Storeys End
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