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1934: Die Nationalbibliothek im Ständestaat


Nach der Ausschaltung des Parlaments 1933 und dem Verbot der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei im Frühjahr 1934 kommt es unter der Leitung der "Zentralstelle für Volksbildung" im Unterrichtsministerium zur Auflösung zahlreicher sozialdemokratischer Arbeiterbibliotheken, sowie sozialistischer Verlage und Buchhandlungen und zur "Säuberung" öffentlicher Bibliotheken von sozialdemokratischem Schrifttum.

Die Nationalbibliothek unterGeneraldirektor Josef Bick, der hoher politischer Funktionär im Ständestaat ist, fungiert als Sammelstelle für die politisch eingezogenen Bücher.

Zwar verlaufen die Transporte aus den Bundesländern an die Nationalbibliothek nach Wien äußerst zögerlich, doch kann davon ausgegangen werden, dass schließlich einige tausend Bände aus aufgelösten sozialistischen Bibliotheken in der Nationalbibliothek eintrafen. Mangels entsprechender Ressourcen bleiben diese Bestände größtenteils aber liegen und werden schließlich nach Kriegsende den Wiener Städtischen Büchereien zugeteilt.

» 1938: Die NS-Zeit: die politisch missbrauchte Bibliothek

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