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Das Esperantomuseum der Österreichischen Nationalbibliothek ist weltweit eines der ältesten Sprachmuseen und eine der bedeutendsten Einrichtungen seiner Art. Es sammelt und präsentiert vielfältige Medien und Objekte zu den Themen Esperanto und Interlinguistik. Das Museum ist fachlich, administrativ und räumlich eng mit der » Sammlung für Plansprachen verbunden, in der insgesamt rund 500 plansprachliche Projekte dokumentiert werden.

Zur Geschichte des Esperantomuseums
  • Ursprünglich in der Annagasse 5 im ersten Wiener Gemeindebezirk untergebracht, wurde das Esperantomuseum bereits ein Jahr nach seiner Gründung durch Hofrat Hugo Steiner 1928 der Österreichischen Nationalbibliothek angegliedert und 1929 eröffnet.
  • Nach seiner Schließung durch die Gestapo im März 1938 erfolgte 1947 die Wiedereröffnung im Michaelertrakt der Hofburg.
  • 2005 übersiedelten das Esperantomuseum sowie die » Sammlung für Plansprachen in das neu adaptierte Palais Mollard in der Wiener Herrengasse 9.

Ergänzende Informationen finden Sie in der » Museumsordnung.

Plansprachen – nach bestimmten Kriterien bewusst geschaffene Sprachen
  • Nach frühen Ansätzen im Mittelalter entstanden im 16. Jahrhundert die ersten ausgearbeiteten Projekte für Plansprachen. Herausragende Persönlichkeiten widmeten sich diesem Thema, unter anderen Johann Amos Comenius (1592-1670), René Descartes (1596-1650), John Wilkins (1614-1672) und Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716).
  • Spätestens ab dem 19. Jahrhundert wuchs mit der Zunahme internationaler Beziehungen auch das Bedürfnis nach interkultureller Verständigung. Die Initiatoren der sogenannten Welthilfssprachen strebten nach einer Lösung durch die Schaffung einer möglichst leicht erlernbaren, im Alltag anwendbaren Sprache.
  • Die ersten Plansprachen, die von einer größeren Sprechergemeinschaft gesprochen wurden, sind das von Johann Martin Schleyer (1831-1912) publizierte Volapük (1879) und das von Ludwik Lazar Zamenhof initiierte Esperanto (1887).
  • In der Gegenwart entstehen jedes Jahr mehrere Plansprachenprojekte, die vor allem im Internet publiziert und verbreitet werden, durch dessen Nutzungsmöglichkeiten auch die Zahl der EsperantosprecherInnen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen ist.


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