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18. Mai 1911

Moderne Welt, 1921, Jahrgang 3, Heft 7, S. 5. ANNO/ÖNB
Bildquelle: Ausschnitt aus: Moderne Welt, 1921, Jahrgang 3, Heft 7, S. 5. ANNO/ÖNB

Vor 110 Jahren, am 18. Mai 1911, verstarb der österreichische Komponist und Dirigent Gustav Mahler (vgl. Neues Wiener Journal 19. Mai 1911, Seite 3). Gustav Mahler wurde am 7. Juli 1860 in Kalischt in Böhmen geboren. Seine Musikalität zeigte sich schon früh: Mit zehn Jahren trat er das erste Mal als Pianist auf, mit zwölf Jahren gab er bereits Konzerte. Nach einem Studium in Klavier und Komposition am Wiener Konservatorium, schlug er als Zwanzigjähriger die Dirigentenlaufbahn ein (vgl. Mährisches Tagblatt 19. Mai 1911, Seite 1).
1885 wurde er, nach mehreren Engagements auf kleineren Bühnen, als Kapellmeister an das deutsche Landestheater nach Prag (vgl. Mährisches Tagblatt 17. Juli 1885, Seite 5) und 1986 an das Leipziger Stadttheater berufen. Seine Arbeit erregte nicht nur in der Habsburgermonarchie, sondern auch international Aufmerksamkeit und bescherte ihm einen schnellen Aufstieg. 1888 trat er eine Stelle als Operndirektor in Budapest an (vgl. Prager Tagblatt 8. Oktober 1888, Seite 3). Von März 1891 bis April 1897 war er als erster Kapellmeister am Stadttheater in Hamburg tätig (vgl. Signale für die musikalische Welt, Heft 25; März 1891, Seite 389).
1897 erfolgte schließlich die Berufung zum ersten Kapellmeister des Wiener Opernhauses (vgl. Wiener Hausfrauen-Zeitung: Hauptteil 1897, Seite 116) und kurz darauf berichtete das (Neuigkeits) Welt Blatt vom 13. Oktober 1897 von seiner Ernennung zum Direktor der Wiener Hofoper. Dort wählte er für seine Antrittsvorstellung am 11. Mai 1897 Wagners Lohengrin (vgl. Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe) 12 Mai 1897, Seite 11).
Nicht nur wegen seines vergleichsweise jungen Alters, sondern auch wegen seiner jüdischen Herkunft, begegnete ihm das Wiener Publikum anfangs mit Misstrauen. So schreibt die Wiener Sonn- und Montagszeitung vom 26. April 1897: „Heute zeigt aber eine persönliche Gegnerschaft, die sich in offenen und versteckten Angriffen fühlbar macht, daß man in Wien leider zu vorurtheilsfreien Anschauungen nicht gelangen will. Im Hause rühren sich wohl nur die Feinde künstlerischer Arbeit gegen Mahler. Von anderer Seite wird aber jetzt schon gegen Mahler’s Abstammung Sturm gelaufen.“
Am 9. März 1902 heiratete Gustav Mahler Alma Schindler, spätere Alma Mahler-Werfel, die Tochter des Wiener Landschaftsmalers Emil Jakob Schindler. (vgl. Illustriertes Wiener Extrablatt 9. März 1902, Seite 5). Aus dieser Ehe stammten zwei Töchter.
Nach zehn Jahren als Direktor an der Wiener Hofoper (vgl. Musikalisches Wochenblatt, 2. Mai 1907, Seite 1 ff.) leitete das Jahr 1908 einen weiteren Höhepunkt in seiner Karriere ein. Mahler erhielt ein Engagement als Dirigent an der Metropolitan Opera in New York, wo er bis kurz vor seinem Tod arbeitete.
Zu seiner künstlerischen Hinterlassenschaft zählen acht Sinfonien, eine Vielzahl von Liedern, mehrere Chorstücke und einige dramatische Jugendwerke (vgl. Mährisches Tagblatt 19. Mai 1911, Seite 3).



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