Friederike Mayröcker, geboren am 20. 12. 1924 in Wien, gestorben am 4. 6. 2021 ebenda. Die Autorin hat mehr als 80 Buchveröffentlichungen vorgelegt. Erstaunenswert ist die Vielzahl der entwickelten Formen, aber auch die Kompromißlosigkeit, mit der hier ein eigenständiger Weg zwischen Avantgarde und literarischer Konvention gefunden wurde. Der Bogen spannt sich von surrealistisch inspirierten Gedichten und Kurzprosastücken über experimentelle Texte der 60er-Jahre sowie Hörspiele (die teilweise gemeinsam mit Ernst Jandl verfaßt wurden) bis hin zu Lyrikbänden und einer Serie großer assoziativer Prosabücher ("Die Abschiede", "Reise durch die Nacht", "mein Herz mein Zimmer mein Name", "Stilleben", "Lection", "brütt oder Die seufzenden Gärten"), an deren Fortführung die Autorin bis zuletzt mit unverminderter Heftigkeit arbeitete.
Zu den zahlreichen Auszeichnungen der Schriftstellerin gehört u.a. der Große österreichische Staatspreis für Literatur (1982) und der Georg-Büchner-Preis (2001). 2016 erhielt Mayröcker den erstmals vergebenen Österreichischen Buchpreis.