Peter (Hermann) Hammerschlag (auch: Peter Mahr, STOMP, Werbock), geboren am 27. 6. 1902 als Sohn der jüdischen Eltern Viktor und Hedwig (geb. Bunzl) Hammerschlag in Wien. Der Vater war ein anerkannter Hals-, Nasen-, Ohrenarzt. Nach der Matura studierte sein Sohn Peter eine Zeitlang Kunstgeschichte an der Universität Wien und nahm danach an einem Lehrgang für Buch- und Illustrationsgewerbe an der Höheren Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt teil (1921/22).
Erste Kontakte zum Kabarett knüpfte Hammerschlag 1929/30 in Berlin. 1931 wurde in Wien die Kabarettbühne "Der liebe Augustin" gegründet, die er als Hausautor, Conférencier und Blitzdichter bis zu seinem Ausscheiden Ende 1935 prägte. Schon während dieser Zeit schrieb Peter Hammerschlag auch für andere Wiener Bühnen, wie das Kabarett "Stachelbeere" und die "Österreichische Volksbühne" (auch "Urania" genannt). Nach 1935 schien sein Name in den Programmen weiterer bekannter Wiener Kleinkunstbühnen auf, darunter die der "Kleinkunst in den Collonaden" (Nachfolgerin der "Stachelbeere"), des "ABC" und besonders häufig der "Literatur am Naschmarkt".
Nach dem sogenannten Anschluß gelangte Hammerschlag im August 1938 mit einer beschränkten Aufenthaltsgenehmigung nach Jugoslawien, wo er jedoch bereits am 30. November wieder ausgewiesen wurde, was seine Rückkehr nach Wien zur Folge hatte. Dort wurde im Januar 1939 die Kleinkunstbühne "Wiener Werkel" eröffnet, die Peter Hammerschlag durch Vermittlung seines Freundes Rudolf Weys erlaubte, hin und wieder seine Ideen einfließen zu lassen.
Ab dem Spätsommer 1941 mußte Hammerschlag als Zwangsarbeiter sein Leben fristen. Spätestens Mitte 1942, als seine Eltern nach Theresienstadt deportiert wurden, tauchte Hammerschlag unter. Als er einmal sein Versteck verließ, verhaftete man ihn auf der Straße. Am 17. Juli 1942 wurde er nach Auschwitz gebracht, dort oder bereits auf dem Weg dorthin ermordet.
Im Mittelpunkt von Hammerschlags Schaffen steht sein lyrisches Werk, das, wenn auch nicht immer fürs Kabarett konzipiert, im weiteren Sinne als Kabarettpoesie angesehen werden kann. Neben Gedichten, Liedern und Sketches sind im Nachlaß u.a. auch Kurzprosatexte, ein Exposé für ein Kinderbuch und Teile eines Romanfragments erhalten geblieben. Versuche, selbstständige Publikationen zu veröffentlichen, können inzwischen mehrfach nachgewiesen werden. Allerdings scheiterten alle Projekte - bis auf eines; daß es Hammerschlag gelang, noch 1939 ein Münchhausen-Kinderbuch zu veröffentlichen, dürfte selbst dem Freund und späteren Nachlaßverwalter Friedrich Torberg entgangen sein. Diese Münchhausiade ist äußerst selten, weniger als 10 Exemplare sind bekannt, eines davon wird im Österreichischen Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek verwahrt.