Marlene Streeruwitz (1950)
Schriftstellerin
Kurzbiographie
Marlene Streeruwitz, geboren am 28.6.1950 in Baden bei Wien, lebt und arbeitet in Wien, London und New York. Streeruwitz studierte zunächst Kunstgeschichte und Slawistik in Wien und trat ab 1986 mit ersten Hörspielen, Theaterstücken und Regiearbeiten hervor. 1996 erschien ihr erster Roman „Verführungen“, für den sie u. a. mit dem Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet wurde. Mit ihrem sprachlich verknappten Stil entwickelte die Autorin eine Kunstform, mit der sie unmittelbar auf aktuelle Ereignisse und Krisen in Gesellschaft, Politik, Literatur und Kultur reagiert. Anhand von vielfältigen Frauenfiguren setzt sie sich kritisch und analytisch mit Rollenbildern auseinander und legt die von Patriarchat, Kapitalismus, Neoliberalismus, Globalisierung und fehlender Vergangenheitsbewältigung geprägten Macht- und Gewaltstrukturen in der Gesellschaft offen. Sie ist bekannt für ihr gesellschaftspolitisches Engagement und das Aufspüren von frauenfeindlichen, rassistischen, homophoben und nationalistischen wie faschistischen Tendenzen.
Das Werk von Marlene Streeruwitz umfasst neben Hörspielen (u. a. „Der Paravent“, 1987; „Alkmene“, 1989; „Der Abend nach dem Begräbnis der besten Freundin”, 2009; „Die Preisträgerinnen“, 2012; „Zimmerstunde“, 2018), Theaterstücken (u. a. „Waikiki-Beach“, 1992; „Ocean Drive“, 1993; „Bagnacavallo“, 1995; „Boccaleone“, 1999) und Romanen (u. a. „Partygirl“, 2002; „Jessica, 30“, 2004; „Kreuzungen“, 2008; „Die Schmerzmacherin“, 2011; „Nachkommen“, 2014; „Flammenwand“, 2019) auch Essays, Vorlesungen, Kolumnen, Filmskripte, Collagen und crossmediale Projekte. Ihre Website nutzt Streeruwitz als alternative und interaktive Publikationsplattform. Anlässlich der österreichischen Nationalratswahlen 2006 und 2008 sowie der Bundespräsidentschaftswahl 2016 veröffentlichte sie dort in wöchentlichen Folgen die Fortsetzungsromane „So ist das Leben“, „Das Leben geht weiter“ und „So wird das Leben“. In ihrer Videoserie „Frag Marlene. Feministische Gebrauchsanleitungen“ stellte sie 2018 an Donnerstagabenden zur „Anti-Regierungs-Demonstrations-Versammlungs-Zeit“ Videos online, in denen sie ausgehend vom Programm der ÖVP-FPÖ-Regierung gesellschaftspolitische Fragen diskutierte. Während des ersten Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020 erschien jeden Donnerstag eine neue Episode ihres Covid19-Romans „So ist die Welt geworden“, in dem sie das Leben ihrer Protagonistin Betty Andover während der Pandemie und dem Ausnahmezustand im Lockdown beschreibt.
Für ihr literarisches Werk erhielt Marlene Streeruwitz u. a. den Österreichischen Würdigungspreis für Literatur (1996), den Hermann-Hesse-Literaturpreis (2001), den Walter-Hasenclever-Literaturpreis (2002), den Droste-Preis (2009), den Wiener Frauenpreis (2010), den Bremer Literaturpreis (2012), den Franz-Nabl-Preis (2015) und den Preis der Literaturhäuser (2020).
Vorlass
Zugangsdatum | 2021 |
Umfang | 120 Archivboxen |
Status | vorgeordnet |
Benutzung | Eingeschränkt benutzbar (derzeit in Bearbeitung) |
Enthält | Werke, Korrespondenzen, Lebensdokumente, Sammlungen |
KorrespondenzpartnerInnen | » Auswahl |