Alfred Kubin, geboren am 10. 4. 1877 in Leitmeritz / Litomerice (Böhmen), gestorben am 20. 8. 1959 in Zwickledt bei Wernstein am Inn (Oberösterreich). Kubin wuchs in Salzburg und Zell am See auf, absolvierte eine Fotografenlehre und trat 1899 in die Kunstakademie in München ein. Er brach sein Studium ab und bildete sich autodidaktisch fort. Inspiriert wurde er besonders vom grafischen Werk Max Klingers. Er verkehrte im Umkreis der "Elf Scharfrichter" im Simpl und lernte 1903 Fritz von Herzmanovsky-Orlando kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Nach seiner Heirat mit Hedwig Gründler, geb. Schmitz, übersiedelte er 1906 auf das Schlößchen Zwickledt, wo er zurückgezogen und distanziert vom Kulturbetrieb bis zu seinem Tod lebte. Kubins Doppelbegabung als Zeichner und Erzähler zeigte sich 1909 bei der Abfassung seines einzigen Romans "Die andere Seite", den er selbst mit Illustrationen versah. Er schrieb Essays, Aufsätze und kleine Erzählungen. In seiner Darstellungsart verwob er Okkultes, östliche Mystik und Philosophisches. Die Illustration von Werken der Weltliteratur bildete den Schwerpunkt seines reichen zeichnerischen und grafischen Werkes. Kontakte pflegte er u. a. mit Paul Klee, Franz Marc und Gustav Meyrink.