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"Votes for women" – Großbritannien


Eine Vorgängerin der englischen Frauenrechtsaktivistinnen war die Schriftstellerin Mary Wollstonecraft, die in ihrem Buch „A Vindication of the Rights of Women“ von 1792 die Gleichberechtigung der Frauen einforderte. Im 18. Jahrhundert verhallte diese Forderung ergebnislos.

Der Abgeordnete John Stuart Mill setzte sich 1866 im Parlament ohne Erfolg dafür ein, dass auch Frauen wählen dürften. 1869 veröffentlichte er den Essay „The Subjection of Women“, in dem er die Ungerechtigkeit, die im Ausschluss der Frauen von politischen Prozessen lag, kritisierte. Damit war eine öffentliche Debatte angestoßen und Frauen begannen sich zu organisieren.

Die National Society for Women’s Suffrage gründete sich infolgedessen mit landesweiten regionalen Gruppen. Lydia Becker war eine der prominentesten Vertreterinnen, die viele Reden zum Frauenwahlrecht hielt. 1870 gründete Lydia Becker zusammen mit Jessie Boucherett das "Women’s Suffrage Journal", welches im 19. Jahrhundert zur wichtigsten Publikation in Bezug auf das Frauenstimmrecht in Großbritannien wurde. Die Forderungen der Frauenstimmrechtsbewegung waren auf ein eingeschränktes Wahlrecht – z.B. aufgrund von Besitz – für Frauen ausgerichtet.

1897 gründete sich die National Union of Women’s Suffrage Societies (NUWSS), deren Präsidentin Millicent Garrett Fawcett wurde. 1914 hatte diese Dachorganisation 50.000 Mitglieder und war damit die größte Frauenstimmrechtsorganisation in Großbritannien.

1903 entstand die Women’s Social and Political Union (WSPU) in Manchester. Führend waren Emmeline Pankhurst und ihre Töchter Christabel und Sylvia. Ihre Methoden waren weitaus radikaler als die der NUWSS. Britische Politiker, die Presse und die Öffentlichkeit waren erstaunt über die Zerschlagung von Fensterscheiben, Brandstiftungen und Hungerstreiks der sogenannten Suffragetten. Im Jahr 1913 wurde das WSPU-Mitglied Emily Davison getötet, als sie sich bei einem Pferderennen unter das Pferd des Königs warf. Die WSPU erlangte dadurch große Bekanntheit und öffentliche Aufmerksamkeit. Diese Periode der Militanz wurde mit dem Kriegsausbruch 1914 abrupt beendet.

Im Zuge der Einführung des allgemeinen Wahlrechts für Männer Anfang 1918 bekamen auch über 30-jährige Frauen ein eingeschränktes Wahlrecht. Dadurch erhielten 40 Prozent der Britinnen Zugang zu politischer Mitbestimmung. Erst zehn Jahre nach dem Ersten Weltkrieg, 1928, trat das allgemeine und gleiche Wahlrecht auch für Frauen, ab 21 Jahre, in Kraft.

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