Promotion der ersten Frau, die in Österreich Medizin studiert: Margarete Hönigsberg-Hilferding.
Historische Ereignisse 1903
Österreich
Der "Bund Österreichischer Frauenvereine" wird Mitglied des "International Council of Women" (ICW)
Frauen verhandeln auf der Konferenz des sozialistischen Frauenvereins in Budapest über die Lage der ungarischen Arbeiterinnen.
Irma von Troll-Borostyáni hält beim 1902 gegründeten "Verein der Freidenker Österreichs" eine vielbeachtete Rede über den "Moralbegriff des Freidenkers".
Im März erscheinen erstmals die Mitteilungen der arbeitenden Frauen der 1901 gegründeten "Vereinigung der arbeitenden Frauen".
Am 1. März erhalten die "Gymnasiale Mädchenschule des Vereins für erweiterte Frauenbildung" und das Mädchengymnasium "Minerva" in Prag das Öffentlichkeitsrecht, d.h. die Maturaberechtigung.
22. Mai: Olga Steindler promoviert als erste Physikerin an der Universität Wien.
Der "Bund österreichischer Frauenvereine" hält am 23 u. 24. Mai seine zweite Generalversammlung ab (Teilnehmerinnenliste in: Wiener Bilder, Nr. 22, 1903, 27. Mai, S. 7 f.)
8. November: 2. Frauenkonferenz der sozialdemokratischen Frauen Österreichs in Wien; Motto "Was fordern die Arbeiterinnen Österreichs?" Online-Ausgabe
18. November: Gründung des Neuen Frauenklubs (1903). Adresse: Wien I, Tuchlauben 11.
Andere Länder
Die Ärztin und Schriftstellerin Johanna Elberskirchen veröffentlicht in ihrem Aufsatz "Feminismus und Wissenschaft" eine Kritik des Möbius-Essays "Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes" 1900).
In der Schule für Brücken- und Wegebau in Paris erreicht Frau Kanyersky als erste Frau den Grad einer Zivilingenieurin.
In Bayern wird Frauen das Hochschulstudium erlaubt. Siehe Frauenstudium im deutschen Sprachraum
Bei den II. Olympischen Spielen der Neuzeit in Paris dürfen zum ersten Mal Frauen (u.a. in den Disziplinen Golf und Tennis) teilnehmen
Die engagierte Frauenrechtlerin Clara Immerwahr (1870-1915) promoviert im Dezember als zweite Frau in Deutschland in Chemie (die erste war 1874 Julia Lermontowa)
Die Schriftstellerin Malwida von Meysenbug stirbt am 26. April in Rom.
26. Mai: Gründung des Bundes Schweizerischer Frauenorganisationen - BSF (ursprünglicher Name Bund Schweizerischer Frauenvereine).
18. - 23. Juni: der Internationale Frauenkongress in Paris beschäftigt sich mit der ökonomischen Seite der Frauenarbeit, der Moral, Erziehungsfragen, Ehegesetzen und öffentlichen Frauenrechten (siehe Bericht von Anna Schapire in: Dokumente der Frauen, 3. Jg., Nr. 7, 1900)
September: 11. Parteitag der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) in Mainz; ein herausragendes Thema sind die Frauenrechte; Ottilie Baader wird zur "Zentralvertrauensperson" der Frauen gewählt.
September: Rosa Luxemburg fordert in einer Rede auf dem Internationalen Sozialistenkongreß in Paris wirksame Aktionen für den Völkerfrieden, in die auch Frauen einbezogen werden sollen.
Oktober: in Berlin tagt eine Deutsche Nationalkonferenz, die über die internationale Bekämpfung des Mädchenhandels berät.
8. Oktober: Frau von Dorp tritt als erste weibliche Advokatin im Gerichtshof in Den Haag auf.
10. Oktober: die britische Frauenrechtlerin Emmeline Pankhurst gründet in Manchester die "Women's Social and Political Union"(WSPU).
16. November: christliche Frauen gründen in Köln den "Katholischen Deutschen Frauenbund".
Dezember: Die Frauenrechtlerin und Pädagogin Ellen Key veröffentlicht ihre individualpädagogische und sozialreformerische Studie "Das Jahrhundert des Kindes" (ÖNB-Signatur: 413.355-B, Ausgabe 1902).
Am 10. Dezember wird in Stockholm der Naturwissenschaftlerin Marie Curie der Nobelpreis für Physik verliehen.