Auf Grund von Bemühungen von Zentralgewerbeinspektor Franz Migerka, Gatte der Schriftstellerin Katharina Migerka und dem Kunsthistoriker Rudolf von Eitelberger wird bei der Wiener Weltausstellung ein eigener "Pavillon für Frauenarbeit" errichtet (es ist das erste Mal, dass Frauen mit einem eigenen Gebäude auf einer Weltausstellung vertreten sind). Die Ausstellung zeigte vor allem ein Handarbeitsideal bürgerlicher Frauen (Sticken, Nähen etc.)
Historische Ereignisse 1873
Österreich
In Wien wird die "K.K. Kunststickereischule" gegründet (geht 1911 in die "K.K. Zentralanstalt für Frauengewerbe" über).
Der Bildhauer Franz Xaver Pönninger (1832-1906) gründet in Wien die erste Zeichenschule für Frauen und Mädchen.
Eleonore Jeiteles gründet eine dreiklassige Bürgerschule für Mädchen (wird 1888 in ein Lyzeum umgewandelt, das wiederum 1900 von Eugenie Schwarzwald übernommen wird).
Am 11. Oktober nimmt das Grazer Mädchenlyzeum seinen Schulbetrieb auf: Lehrplan wurde nach dem Vorbild der deutschen Höheren Töchterschulen und unter Beachtung der "weiblichen Natur" ausgearbeitet .
Die Wahlrechtsreform, die die direkte Volkswahl zum Abgeordnetenhaus einführt, bringt denjenigen Frauen, die Grundbesitzerinnen sind und das 24. Lebensjahr vollendet haben, das aktive Wahlrecht für das Abgeordnetenhaus in der Wählerklasse des Großgrundbesitzes.
Andere Länder
Pauline Staegemann gründet den "Berliner Arbeiterfrauen- und Mädchenbund".
Gertrud Bäumer wird in Hagen als Tochter eines Pfarrers geboren. Sie wird eine führende Vertreterin der bürgerlichen Frauenbewegung und zu einer der bekanntesten Berufspolitikerinnen der Weimarer Republik. Mit Helene Lange verbindet sie eine über 30-jährige Lebens- und Arbeitsgemeinschaft. Sie und Helene Lange haben für die höhere Mädchenbildung in Deutschland entscheidende reformpädagogische Impulse gesetzt.