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Eine Besucherin und eine Besucher bestaunen eine Vitrine im Prunksaal

Welches „besondere Objekt“ wollen Sie im Prunksaal sehen? Stimmen Sie jetzt ab! In dieser Runde stehen drei außergewöhnliche Objekte aus Bildarchiv und Grafiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek zur Auswahl. Bis 4. April 2021 läuft das Voting. Das Siegerobjekt können Sie voraussichtlich ab 19. Juli 2021 im Prunksaal bewundern! 

Zeig mir das Land, wo die Zitronen blühen
Außergewöhnliche Objekte zu Italien

Italien ist ein klassisches Urlaubsland und die Österreichische Nationalbibliothek verwahrt in ihrem Bildarchiv zahlreiche außergewöhnliche Objekte zu diesem beliebten Reiseziel. Am Beginn des modernen Tourismus stand die „Grand Tour“ des 18. Jahrhunderts, bei der begüterte Reisende die klassische Antike suchten; oft bestellten diese bei Malern ein Gemälde als Erinnerung. Im 19. Jahrhundert kam dann die Reisefotografie auf und bald weckten auch Plakate und Prospekte die Sehnsucht nach dem Süden.

Vielen Dank für Ihre Teilnahme!Am 6. April geben wir das Gewinnerobjekt auf unserer Website bekannt.

Objekt 1: Joseph Rebell: Der Hafen von Portici mit dem Vesuv im Hintergrund
Öl auf Papier, um 1815

In Portici bei Neapel befand sich eine Sommerresidenz der herrschenden Bour­bonen­-Dynastie. Die Gebäude reichten bis zum Hafen und enthielten das erste Museum für die archäologischen Funde aus Pompeji und Herculaneum. Joseph Rebell war einer der bedeutendsten Landschaftsmaler seiner Zeit und lebte lange in Neapel. Seine Bilder wurden von vermögenden Reisenden als Erinnerung an den Aufenthalt bestellt. Ölskizzen sollten dem Auftraggeber bereits eine Vorstellung vom auszuführenden Gemäl­de geben. Auch Kaiser Franz II. (I.) schätz­te den Maler sehr und bestellte mehrere Gemälde mit Motiven aus Italien. Nach Rebells Tod verkaufte seine Witwe zahl­reiche Skizzen zu Landschaftsbildern und Staffagefiguren an Kaiser Ferdinand I., der sie in seiner Privatbibliothek aufbewahrte.

Objekt 2: Giorgo Sommer: Reisen nach Amalfi
Fotos, um 1870

Amalfi, die kleine Hafenstadt inmitten einer beeindruckenden Naturkulisse süd­lich von Neapel gelegen, avancierte ab den 1860/70er-Jahren bei Italien-­Reisen­den zu einem exklusiven Touristenort. Das Cappuccini-­Kloster, das mit seinen Zitronengärten und dem Panoramablick für Mönche ebenso wie für Künstler eine Inspirationsquelle war, wurde 1885 zum ersten Grand Hotel vor Ort um­gewidmet. Amalfi wurde von dem aus Frankfurt am Main stammenden Georg (Giorgio) Sommer ebenso fotografiert wie Neapel, wo Sommer ab 1857 ein flo­rierendes Fotostudio betrieb; in seinem Archiv erzählten bald über 4000 Motive von den Naturschönheiten und den his­torischen Kulturstätten der Gegend. Seine Erinnerungsfotos waren bei Reisen­den heiß begehrt.

Objekt 3: Filippo Romoli: Frühjahrs-Vergnügungsreisen 1935
Tourismusbroschüre

Die damals größte italienische Reederei, die staatliche Italia Flotte Riunite (Ver­einigte Flotten Italia), bot im Jahr 1935 verschiedene Vergnügungsfahrten im Mittelmeer an. Zu dieser Schifffahrts­gesellschaft gehörte auch die altöster­reichische Reederei Cosulich. Das Flagg­schiff der Gesellschaft, die „Rex“, gewann 1933 das Blaue Band für die schnellste Atlantiküberquerung. In dieser reich illus­trierten Broschüre finden sich die Kreuz­fahrten für die Frühjahrssaison 1935 mit detaillierter Beschreibung. Der Entwerfer des sonnendurchfluteten Umschlagmo­tivs, der Genueser Grafikdesigner Filippo Romoli, war in jenen Jahren einer der bedeutendsten Tourismus-Plakatkünstler Italiens, der sich stilistisch der Formen­sprache des Art Deco bediente.

 

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