Sie wünschen, wir stellen aus!
Welches „besondere Objekt“ wollen Sie im Prunksaal sehen? Stimmen Sie jetzt ab! In dieser Runde stehen drei außergewöhnliche Objekte aus Bildarchiv und Grafiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek zur Auswahl. Bis 4. April 2021 läuft das Voting. Das Siegerobjekt können Sie voraussichtlich ab 19. Juli 2021 im Prunksaal bewundern!
Zeig mir das Land, wo die Zitronen blühen
Außergewöhnliche Objekte zu Italien
Italien ist ein klassisches Urlaubsland und die Österreichische Nationalbibliothek verwahrt in ihrem Bildarchiv zahlreiche außergewöhnliche Objekte zu diesem beliebten Reiseziel. Am Beginn des modernen Tourismus stand die „Grand Tour“ des 18. Jahrhunderts, bei der begüterte Reisende die klassische Antike suchten; oft bestellten diese bei Malern ein Gemälde als Erinnerung. Im 19. Jahrhundert kam dann die Reisefotografie auf und bald weckten auch Plakate und Prospekte die Sehnsucht nach dem Süden.
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Objekt 1: Filippo Romoli: Frühjahrs-Vergnügungsreisen 1935
Tourismusbroschüre
Die damals größte italienische Reederei, die staatliche Italia Flotte Riunite (Vereinigte Flotten Italia), bot im Jahr 1935 verschiedene Vergnügungsfahrten im Mittelmeer an. Zu dieser Schifffahrtsgesellschaft gehörte auch die altösterreichische Reederei Cosulich. Das Flaggschiff der Gesellschaft, die „Rex“, gewann 1933 das Blaue Band für die schnellste Atlantiküberquerung. In dieser reich illustrierten Broschüre finden sich die Kreuzfahrten für die Frühjahrssaison 1935 mit detaillierter Beschreibung. Der Entwerfer des sonnendurchfluteten Umschlagmotivs, der Genueser Grafikdesigner Filippo Romoli, war in jenen Jahren einer der bedeutendsten Tourismus plakatkünstler Italiens, der sich stilistisch der Formensprache des Art Deco bediente.
Objekt 2: Joseph Rebell: Der Hafen von Portici mit dem Vesuv im Hintergrund
Öl auf Papier, um 1815
In Portici bei Neapel befand sich eine Sommerresidenz der herrschenden Bourbonen-Dynastie. Die Gebäude reichten bis zum Hafen und enthielten das erste Museum für die archäologischen Funde aus Pompeji und Herculaneum. Joseph Rebell war einer der bedeutendsten Landschaftsmaler seiner Zeit und lebte lange in Neapel. Seine Bilder wurden von vermögenden Reisenden als Erinnerung an den Aufenthalt bestellt. Ölskizzen sollten dem Auftraggeber bereits eine Vorstellung vom auszuführenden Gemälde geben. Auch Kaiser Franz II. (I.) schätzte den Maler sehr und bestellte mehrere Gemälde mit Motiven aus Italien. Nach Rebells Tod verkaufte seine Witwe zahlreiche Skizzen zu Landschaftsbildern und Staffagefiguren an Kaiser Ferdinand I., der sie in seiner Privatbibliothek aufbewahrte.
Objekt 3: Reisefotografie von Giorgio Sommer
Fotos, vor 1914
Amalfi, die kleine Hafenstadt inmitten einer beeindruckenden Naturkulisse südlich von Neapel gelegen, avancierte ab den 1860/70er-Jahren bei Italien-Reisenden zu einem exklusiven Touristenort. Das Cappuccini-Kloster, das mit seinen Zitronengärten und dem Panoramablick für Mönche ebenso wie für Künstler eine Inspirationsquelle war, wurde 1885 zum ersten Grand Hotel vor Ort umgewidmet. Amalfi wurde von dem aus Frankfurt am Main stammenden Georg (Giorgio) Sommer ebenso fotografiert wie Neapel, wo Sommer ab 1857 ein florierendes Fotostudio betrieb; in seinem Archiv erzählten bald über 4000 Motive von den Naturschönheiten und den historischen Kulturstätten der Gegend. Seine Erinnerungsfotos waren bei Reisenden heiß begehrt.