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Gerard Mercator: Globenpaar, 1541, 1551


Gerard Mercator Erdglobus, Löwen 1541Gerard Mercator, Himmelsglobus, Löwen 1551
Abb.: Gerard Mercator, Globenpaar, 1541 und 1551; Erdglobus, Löwen 1541; Himmelsglobus, Löwen 1551; kolorierter Kupferstich, 12 Segmente, Polkappen ab 70°, vierbeiniges Holzgestell mit runder Bodenplatte, Durchmesser 41 cm, Höhe 57 cm, ÖNB/Globenmuseum: Gl. 13, Gl. 7

Das » Globenmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek zeigt neben den praktischen und theoretischen Möglichkeiten eines Globus auch ihre Entwicklung vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Herausragende Objekte, in wissenschaftlicher und ästhetischer Hinsicht, sind die Mercator-Globen mit ihrem atypischen blauen Kolorit. Gerard Mercator (1512–1594), Kartograph, Globen- und Instrumentenbauer, Humanist, war die überragende Persönlichkeit in der Kartographie des 16. Jahrhunderts. Auf ihn gehen so bedeutende Innovationen wie die Konzeption der modernen Atlanten, die Verwendung des Begriffes „Atlas“ und die „Mercator-Projektion“ zurück.   

Mercators Erdglobus weist, neben der ersten Darstellung der Loxodrome (genau definierte Linien als Navigationshilfe), interessante Verbesserungen auf: Die Eintragung wichtiger Sterne in der Nähe von schwierig zu befahrenden Meerengen oder in Wüstengebieten, die exakte Graduierung der Kugel und des Meridianringes sowie die Einzeichnung des magnetischen Nordpols auf einer Insel in der Nähe des Nordkaps. Der Erdglobus zeigt fünf Kontinente: Europa, Asien, Afrika, Amerika (Nova India) und das Südland (Terra Magellanica), nach Mercator der größte Erdteil.
   
Der Himmelsglobus war das letzte Werk Mercators, das in Löwen erschien 1552 musste Mercator aus Religionsgründen die südlichen Niederlande verlassen und ging nach Duisburg. Aus mehr als 900 für das Jahr 1550 berechneten Sternen formte Mercator die 48 klassischen ptolemäischen Sternbilder und erstmals Antinous und Cincinnus (Coma Berenices). Die Konstellationen tragen ihre griechischen, lateinischen und teilweise auch arabischen Bezeichnungen. Südpolare Sternbilder waren erst nach 1600 bekannt als Folge der Kenntnis des südlichen Sternenhimmels im Zug der ersten niederländischen Expedition nach Südostasien.

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