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Albert Drach: Werke in 10 Bänden


HerausgeberInnen: Ingrid Cella, Bernhard Fetz, Wendelin Schmidt-Dengler (†), Eva Schobel 

Der 1988 mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnete Schriftsteller und Jurist Albert Drach (1902-1995) ist einer der radikalsten Vertreter der österreichischen Nachkriegsliteratur. Bereits 1968 bezeichnete das Times Literary Supplement Albert Drach gemeinsam mit Elias Canetti als die "originellsten Schriftsteller deutscher Sprache". Trotzdem blieb Drach bis heute ein Außenseiter der deutschsprachigen Literatur. Dies hängt mit der Lebensgeschichte eines österreichischen Juden zusammen, der 1938, nach dem "Anschluss" Österreichs an Hitlerdeutschland, seine Heimat verlassen musste und im prekären südfranzösischen Exil unter abenteuerlichen Umständen überlebte. Diese Lebensgeschichte findet ihren Ausdruck in einer einzigartigen Literatursprache: Drachs Auseinandersetzung mit dem faschistischen österreichischen Ständestaat, mit Exil und restaurativer Nachkriegszeit wirkt wegen ihrer zynisch-satirischen Energie verstörend. Seine distanziert-lakonische Sprache wurde als sogenannter "Protokollstil" zum Markenzeichen des Autors. Drach steht mit seinen grotesken Übertreibungen, mit seiner Auffassung von Sprache als korrumpiertes Medium der Manipulation und als Waffe im Kampf gegen Unterdrückung und Unrecht in der Tradition einer österreichischen Sprachkritik, die vom Wiener Volkstheater des 18. und 19. Jahrhunderts über Karl Kraus bis zum Frühwerk Peter Handkes oder den Büchern Elfriede Jelineks reicht.

Die Gesamtausgabe erscheint im Paul Zsolnay Verlag (Wien). » Erfahren Sie mehr zu den einzelnen Bänden.  

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