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Historischer Überblick
Am 10. Dezember 1905 fand eine öffentliche politische Frauenversammlung aller für das Frauenwahlrecht engagierten Frauen in der Prager Vorstadt Königliche Weinberge (Vinohrady) statt. Dort beschlossen die 3.000 Teilnehmerinnen einen Ausschuss für das Frauenwahlrecht zu gründen. Ausschuss oder Komitee deshalb, weil darauf das Verbotsgesetz, das Frauen untersagte politische Vereine zu gründen, nicht angewandt werden konnte. Der Ausschuss wurde zu einem zentralen Instrument der bürgerlichen Frauen im politischen Kampf um das Frauenwahlrecht.
Da ein Teil der Frauen schon vor dem Ersten Weltkrieg trotz Verbots in den politischen Parteien tätig werden wollte, war die tschechische Frauenbewegung gespalten. Die Folge war ein gespanntes Verhältnis des Frauenstimmrechtskomitees zu den Frauen, die in der Tschechischen Fortschrittspartei (ČSP, Česká strana pokroková) aktiv wurden.
Malinska: Frauen in der Politik: (un)erwünscht. - In: Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften 26 (2015) 2, 70-92