Lexikon
Pataky
Maytner, Frau Alberta v., Ps. Marg. Halm, Paul Andow, A. v. Sandez, Wien XVIII, Türkenschanzstrasse 3, wurde zu Neusandec, Galizien, geboren, wo ihr Vater Andreas Ritter von Wilhelm, Gymnasialpräfekt war. Sie besuchte später in Tarnow ein polnisch-französisches Institut. In Troppau, wohin ihr Vater als Schulrat versetzt worden war, erhielt sie deutschen Unterricht. 1855 verheiratete sie sich mit dem österreichischen Artillerielieutenant Peter Kestranek in Prag, welcher nach sechsjähriger Ehe starb. Mit ihren zwei Kindern siedelte sie nach Krakau ins Elternhaus über. 1860 ging sie eine zweite Ehe mit dem österreichischen Artillerie-Obersten Joseph von Maytner ein, diese war jedoch nicht glücklich und wurde bald gelöst. Nun suchte A. v. M. mit drei Kindern zum zweitenmale Zuflucht im Elternhause, diesmal in Brünn, von wo sie später mit ihren Eltern nach Graz zog. Hier wurde auch die Scheidung auf gesetzlichem Wege 1878 herbeigeführt. Nach dem Tode ihres Vaters und ihres Sohnes verlegte sie ihren Wohnsitz nach Wien.
biografiA
Maytner Alberta von, geb. von Wilhelm; Ps. Margaret(h)e Halm, Paul Andow, A. v.
Sandec, verw. Kestranek; Schriftstellerin
Geb. Neu Sandez, Galizien (Nowy Sącz, Polen), 8. 4. 1835
Gest. Wien, 14. 7. 1898
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Andreas Ritter von Wilhelm († 1887), Landesschulrat.
LebenspartnerInnen, Kinder: Im Jahr 1855 heiratete A. M. den k. k. Artillerieleutnant Peter
Kestřanek; der Ehe entstammten zwei Kinder. Kestřanek verstarb bereits 1858, sodass A. M. mit
ihren Kindern zu ihren Eltern nach Krakau zog. Die zweite Ehe, ab 1860 mit dem k. k. Artillerieleutnant und späteren Generalmajor Josef von Maytner (1836–1914), endete 1865 mit der Trennung; die Scheidung wurde offiziell 1878 bekanntgegeben. Danach ging A: M. als inzwischen dreifache Mutter erneut zu ihren Eltern zurück, die sich in Brünn niedergelassen hatten.
Ausbildungen: A. M. wurde in einem polnisch-französischen Institut in Tarnów erzogen. Später zog die Familie nach Troppau, wo M. A. Deutschunterricht erhielt.
Laufbahn: A. M. lebte nach zwei Ehen mit ihren Kindern im Haus ihrer Eltern in Brünn, zog später nach Graz, wo sie zu schreiben begann. Zu dieser Zeit stand sie mit zahlreichen Schriftstellern des Naturalismus, wie Hermann Conradi (1862–1890), in Briefkontakt und wurde ihnen zum Vorbild. In den Jahren 1886 und 1887 verstarben ihr Sohn und ihr Vater, Verluste, die sie nur schwer verkraften konnte. Kurz nach 1887 zog A. M. nach Wien, wo sie erneut zu schreiben begann und 1898 nach schwerer Krankheit verstarb. A. M. ist seit 17. September 1971 auf dem Wiener Zentralfriedhof letztbestattet. Veröffentlichte Feuilletons, Novellen und Gedichte in deutschen und österreichischen Zeitungen und Zeitschriften. Publizierte außerdem mehrere Bücher.
W. u. a.: „Frauenblätter.“ (Periodikum, 1871/72), „Himmelan“ (1872), „Nach Hause“ (1875), „Wetterleuchten. Skizzen und Essays“ (1877), „Aus der Dornenhecke. Metaphysische Gedichte“ (1882), „Aus Wald und Wogen“ (1884), „Auf stillen Höhen“ (1885), „Ein weiblicher Prometheus. Liebesroman aus der Gegenwart. 3 Bde.“ (1885), „Strandgut des Herzens“ (1888), „Das Spottgedicht. Lustspiel. 1. Akt“ (1889), „Frau Holdings Herz. Die Geschichte einer Familie“ (1895), „Die Liebe des Übermenschen. Ein neues Lebensgesetz. Briefe an einen Freund“ (1897), „Vom Baum des Lebens. Phantasien einer Idealistin“ (1897), „Ein weiblicher Prometheus. Roman in drei Bänden“ (o. J.)
Friedrichs
MAYTNER, verw. Kestranek, geb. v. Wilhelm, Alberta v. (Pseud.: Margarethe Halm. A. v. Sandec. Paul Andow)
geb. 8.4.1835 (nicht 1845) in Neu-Sandec (Galizien)
gest. 14.7.1898 in Wien
Vater Schulrat Andreas Ritter v. Wilhelm (gest. 1887). Geh. 1. 1855 Offizier Peter Kestranek (gest. 1858). Geh. 2. 1860 Oberst Joseph v. Maytner, gesch. 1878.
ÖBL
Maytner Alberta von, geb. von Wilhelm, Ps. Margarete Halm, Paul Andow, A. v. Sandec, Schriftstellerin. * Neusandez (Nowy Sacz, Galizien), 8. 4. 1835; + Wien, 14. 7. 1898. Wurde in einem poln.-französ. Inst. erzogen; lebte nach zwei Ehen mit ihren drei Kindern im Haus ihrer Eltern in Brünn, später in Graz, ab 1890 in Wien und widmete sich schriftsteller. Arbeiten. Außer Büchern schrieb sie zahlreiche Beitr. für angesehene in- und ausländ. Z. und Ztg. Durch ihr literar. Wirken stand sie mit Hammerling in Verbindung. M.s Lyrik und Prosa, von idealist. Weltanschauung getragen, zeigen eigenes Denken und starke Phantasiebegabung.
Eisenberg
Halm, Margarethe, geb. v. Wilhelm (Alberta v. Maytner), Schriftstellerin, geb. in Neu-Sandec im Jahre 1845, lebte früher in Graz im Hause ihres Vaters, des Pädagogen Andreas Ritter v. Wilhelm, und hat sich seit 1890 in Wien niedergelassen; sie schreibt Feuilletons, Novellen, Romane, Gedichte, welche in hervorragenden deutschen und österreichischen Zeitungen und Zeitschriften erscheinen. Im Buchhandel veröffentlichte sie: "Wetterleuchten", Skizzen und Essays (Leipzig, Wartig), "Aus der Dornenhecke", Gedichte (Heinze, Dresden), "Ein weiblicher Prometheus", Roman in 3 Bänden (Leipzig, Karl Reissner), und das Lustspiel "Das Spottgedicht" (Hausbuchverlag in Nordhausen). XVIII. Währing, Türkenschanzstrasse 15.
Publikationen
Quellen und Sekundärliteratur
Material in Archiven und Sammlungen
- Korrespondenz zwischen Margarethe Halm und Amélie Lanna-Schmidt - In: ÖNB/HAN, Provenienz: Emil Lanna, Autogr. 173/10-1 bis 6 Han