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Eine Besucherin und eine Besucher bestaunen eine Vitrine im Prunksaal

Welches „besondere Objekt“ wollen Sie im Prunksaal sehen? Stimmen Sie jetzt ab! In dieser Runde stehen drei außergewöhnliche Objekte aus dem Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek zur Auswahl. Bis 1. Juni 2020 läuft das Voting. Das Siegerobjekt können Sie voraussichtlich ab 14. September 2020 im Prunksaal bewundern! 

 

Vielen Dank für Ihre Teilnahme!Am 2. Juni geben wir das Gewinnerobjekt auf unserer Website bekannt.

Ihre Stimme zählt!

Sie haben die Wahl: Voten Sie hier für Ihren persönlichen Favoriten! 
Pro IP-Adresse kann einmal abgestimmt werden.

Zeitzeugen


Literarische Dokumente aus den 30er- und 40er-Jahren

Literaturarchive sind Orte der Erinnerung. In den Nach- und Vorlässen zahlreicher SchriftstellerInnen finden sich neben den eigentlichen Werkmaterialien zumeist auch Korrespondenzen, Lebensdokumente und Sammlungen von Dingen, die ihnen wichtig waren. Nicht selten sind darunter Papiere, die zeitgeschichtlich höchst aufschlussreich sind. Vor allem, wenn sie aus den politisch brisanten Jahren der Zwischenkriegszeit und des Zweiten Weltkriegs stammen.

Objekt 1: Ödön von Horváths „Jugend ohne Gott“

Typoskript, vermutlich 1937

Ödön von Horváth ist einer der bedeu-tendsten österreichischen Schriftsteller des vergangenen Jahrhunderts. Seine bekanntesten Stücke „Geschichten aus dem Wiener Wald“, „Glaube Liebe Hoffnung“ und „Kasimir und Karoline“ werden regelmäßig auf deutschsprachigen Bühnen gespielt. Sein dritter und vorletzter Roman „Jugend ohne Gott“, der 1938 im Exil-Verlag Allert de Lange in Amsterdam erschien, ist die Abrechnung des scharfsinnigen Zeitzeugen mit dem Hitler-Regime. Die Kriminalhandlung, die in der Ermordung des Schülers N gipfelt, beschreibt eine der faschistischen Diktion anheimgefallene, das eigenständige Denken aufgebende Jugend ohne Moralvorstellungen. Der Roman wurde unmittelbar nach Erscheinen auf die „Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“ gesetzt.

Objekt 2: Fritz Habeck über die Februarkämpfe

Tagebuch, 1934

Fritz Habeck war Autor mehrerer Romane und international erfolgreicher Jugendbücher sowie Kriminalgeschichten. Gleichzeitig stellen seine Tagebücher hervorragende historische Zeugnisse dar. Einer der Bände stammt aus dem Jahr 1934 und dokumentiert die Erlebnisse des 17-jährigen Habeck während des Bürgerkrieges im Februar, den er hautnah miterlebte. Der Sohn eines sozialdemokratischen Richters wohnte mit seinen Eltern im Wiener Karl-Marx-Hof, einem der Hauptschauplätze der Kämpfe zwischen Arbeitern und Einheiten von Polizei und Bundesheer. Die Schlacht um den Gemeindebau begann in der Nacht von 12. auf den 13. Februar. Voller Neugier verfolgte der Schüler die Geschehnisse und hielt sie im Tagebuch fest. Als die Lage zu prekär wurde, flüchtete die Familie zu Verwandten auf die Hohe Warte.

Objekt 3: George Saikos Schadens­meldung Albertina

Typoskript, 15. März 1945

Der schwerste Luftangriff der Alliierten gegen Wien, am 12. März 1945, forderte zahlreiche Todesopfer. Viele Baudenkmäler, u. a. die weltberühmte Albertina, wurden stark beschädigt. Der Autor und Kunsthistoriker George Saiko war damals Bergungsbeauftragter der Albertina. Am 15. März 1945 brachte er die Schäden zu Protokoll und skizzierte die Bombentreffer. Obwohl die Kunstge- genstände über die Schuttmassen bis auf die Augustinerstraße und den Mozartplatz verstreut waren, dürfte der kulturelle Schaden gering gewesen sein. Die wertvollsten Bestände der Albertina waren seit den ersten Angriffen auf österreichische Ziele 1943 u. a. in Depots der Nationalbank in Wien, in ein Salzbergwerk im oberösterreichischen Bad Aussee und nach Schloss Ernegg in Niederösterreich ausgelagert worden.

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