Wegweiser im Labyrinth frauen- und genderspezifischen Wissens
1992 wurde Ariadne an der Österreichischen Nationalbibliothek ins Leben gerufen. Entstanden ist Ariadne im Kontext der Neuen Frauenbewegung und einer Periode des Aufbruchs seit den 1970er-Jahren. Nie zuvor wurde so viel Wissen zu universitärer und außeruniversitärer Frauenforschung produziert. Ariadne machte es sich deswegen von Anfang an zur Aufgabe, den speziellen Informationsbedürfnissen der Frauen- und Genderforschung in einer großen institutionalisierten Bibliothek, wie der Österreichischen Nationalbibliothek, gerecht zu werden.
Die beiden Gründerinnen Christa Bittermann-Wille und Helga Hofmann-Weinberger machten Ariadne bekannt. Aktuell stehen auch » Lydia Jammernegg, » Andrea Gruber und » Daniela Köck für Kontinuität und Weiterentwicklung (Eva Zimmermann von 2015 bis 2019). Inzwischen ist Ariadne längst als frauen- und genderspezifische Informations- und Dokumentationsstelle etabliert.
Der Name Ariadne ist Programm, geht es doch darum, Orientierung im immer vielfältigeren Feld des Frauen- und Genderwissens zu bieten. In der griechischen Mythologie fand Theseus Dank Ariadne, Tochter des kretischen Königs Minos, und ihres Fadens den Weg hinaus aus dem Labyrinth des Minotaurus.
Ariadne bearbeitet den frauen- und genderspezifischen Bestand der Österreichischen Nationalbibliothek. Literatur wird angekauft und dokumentiert. Der historische frauenrelevante Bestand wird zugänglich gemacht und digitalisiert. Über die Webportale wird Geschlechtergeschichte öffentlich sichtbar und für Forschung zugänglich. Ariadne ist eine wichtige Anlaufstelle für historische Anfragen.
Ariadne entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem frauen- und genderspezifischen Wissensportal und zu einem virtuellen Leseraum, getreu dem Leitsatz der renommierten österreichisch/amerikanischen Frauenforscherin Gerda Lerner (1920–2013): „Women's history is the primary tool for women's emancipation.“