Die Donau. Eine Reise in die Vergangenheit
Die aktuelle Sonderausstellung » Beethoven. Menschenwelt und Götterfunken wird ab 29. Mai bis 10. Jänner 2021 verlängert und ist so das ganze Beethoven-Jubiläumsjahr im Prunksaal zu sehen. Die Ausstellung » Die Donau. Eine Reise in die Vergangenheit wurde deshalb in das Frühjahr 2021 verschoben. Die neue Sonderausstellung im Literaturmuseum » Utopien und Apokalypsen. Die Erfindung der Zukunft in der Literatur wird von 8. Oktober 2020 bis 25. April 2021 gezeigt.
Über Jahrhunderte war die Donau ein ungezähmter Naturraum. Der Fluss und seine Uferlandschaften gehorchten der Dynamik des Wassers und dem Wechsel der Jahreszeiten, mehrmals im Jahr kam es zu teils großen Überschwemmungen. Das änderte sich erst im 19. Jahrhundert, als sich die Habsburgermonarchie die Kultivierung des Stromes und mit ihr die Erschließung eines riesigen Wirtschafts- und Kulturraumes zur Aufgabe machte.
1870, heuer vor 150 Jahren, wurde in Wien mit der Regulierung der Donau begonnen, parallel dazu erfolgte ihre Verklärung als Naturparadies. So verherrlichten Künstler, Literaten und Musiker den Donaustrom, der Maler Rudolf von Alt wiederum schuf für die Weltausstellung 1873 ein visionäres Wien-Panorama mit nie verwirklichten Monumentalbauten.
In der großen Sonderausstellung „Die Donau“ laden diese und weitere außergewöhnliche Werke aus der Österreichischen Nationalbibliothek zu einer „Reise in die Vergangenheit“ ein. Thematisiert werden die Donau als Grenze ebenso wie als verbindendes Element, als Sehnsuchtsraum von Künstlern und als Verkehrsstraße. Und natürlich geht es auch um Naturkatastrophen und schützenswerten Naturraum.
Den Höhepunkt der Ausstellung bildet eine spektakuläre, 44 Meter lange Reproduktion der berühmten Pasetti-Karte. Diese ab 1857 vom k.k. Staats-Ministerium herausgegebene Landkarte bietet eine äußerst präzise Darstellung der Donau auf dem Gebiet der Habsburgermonarchie von Passau bis zum Eisernen Tor. Sie hatte damals den Zweck, ein öffentliches Bewusstsein für die politische und wirtschaftliche Bedeutung dieses Wasserweges für die gesamte Donaumonarchie zu schaffen. Heute, nach den großen Regulierungsmaßnahmen und der Errichtung zahlreicher Kraftwerke, ist sie eine Erinnerung an eine Donau, die es so nicht mehr gibt.