Brief von Bernhard Seuffert an August Sauer in Prag am 27. August 1905. Sonntag
Würzburg, Herzogenstr. 5
27.8.5
Lieber freund Der karte vom dampfboot möchte ich vom jetzigen fahrtziele aus nochmals meinen aufrichtigen dank Ihnen und Ihrer verehrten frau gemahlin für alle bewiesene freundschaft herzlich aussprechen. Das zusammensein war mir viel zu kurz. Aber die route, wenn ich nicht Sie in Ihrem frieden länger stören wollte, bedingte die hast; ich habe von Unserer Tressener wohnung an zwölfmal das fahrzeug gewechselt: eine so unnormale richtung schlug ich ein! Beruhigen Sie mich bald, dass Sie gut nach Mondsee kamen. Dass Ihre frau trotz der starken südluft mir ihre gegenwart gönnte, weiss ich doppelt zu schätzen. War ich doch selbst dadurch ganz stumpf, u. muss um entschuldigung bitten. Meine frau bedauert lebhaft, nicht bei der zusammenkunft gewesen zu sein, erwidert Ihre grüsse aufs wärmste u. hofft mit mir, Sie beide in Graz zu sehen.
Wenn ich auch hinterdrein recht viel weiss, worüber ich gerne mit Ihnen mich ausgesprochen hätte, so nahm ich doch die woltätige überzeugung mit, dass wir im wesentlichen nach wie vor übereinstimmen u. also