Die Donau. Eine Reise in die Vergangenheit
In der großen Sonderausstellung „Die Donau“ laden außergewöhnliche Werke aus der Österreichischen Nationalbibliothek zu einer „Reise in die Vergangenheit“ ein.
Über Jahrhunderte war die Donau ein ungezähmter Naturraum. Der Fluss und seine Uferlandschaften gehorchten der Dynamik des Wassers und dem Wechsel der Jahreszeiten, mehrmals im Jahr kam es zu teils großen Überschwemmungen. Das änderte sich erst im 19. Jahrhundert, als sich die Habsburgermonarchie die Kultivierung des Stromes und mit ihr die Erschließung eines riesigen Wirtschafts- und Kulturraumes zur Aufgabe machte.
Die Donau als Sehnsuchtsraum
1870, also vor rund 150 Jahren, wurde in Wien mit der Regulierung der Donau begonnen, parallel dazu erfolgte ihre Verklärung als Naturparadies. So verherrlichten Künstler, Literaten und Musiker den Donaustrom, der Maler Rudolf von Alt wiederum schuf für die Weltausstellung 1873 ein visionäres Wien-Panorama mit nie verwirklichten Monumentalbauten. Thematisiert wird die Donau als Grenze ebenso wie als verbindendes Element, als Sehnsuchtsraum von Künstlern und als Verkehrsstraße. Und natürlich geht es auch um Naturkatastrophen und schützenswerten Naturraum.
44 Meter lange Darstellung der Donau
Den Höhepunkt der Ausstellung bildet eine spektakuläre, 44 Meter lange Reproduktion der berühmten Pasetti- Karte. Diese 1862 vom k.k. Staats-Ministerium unter der Leitung von Florian von Pasetti herausgegebene Landkarte bietet eine äußerst präzise Darstellung der Donau auf dem Gebiet der Habsburgermonarchie von Passau bis zum Eisernen Tor. Sie hatte damals den Zweck, ein öffentliches Bewusstsein für die politische und wirtschaftliche Bedeutung dieses Wasserweges für die gesamte Donaumonarchie zu schaffen. Heute, nach den großen Regulierungsmaßnahmen und der Errichtung zahlreicher Kraftwerke, ist sie eine Erinnerung an eine Donau, die es so nicht mehr gibt.