Max Hölzer, geboren am 8. 9. 1915 in Graz, gestorben am 26. 12. 1984 in Paris. Hölzer studierte in Graz Rechtswissenschaften und legte anschließend die Richteramtsprüfung ab. Von 1950 bis 1952 war er als Sprengelrichter am Oberlandesgericht in Graz tätig.
Zu seinem Freundeskreis zählten u. a. die Grazer Maler Kurt Weber und Ferdinand Bilger, durch die er ein starkes Interesse für den französischen Surrealismus entwickelte. 1950 gab Hölzer zusammen mit Edgar Jené das erste Heft der "Surrealistischen Publikationen" heraus. Ein zweites Heft (1952) wurde gedruckt, aber nicht ausgeliefert. In diesen Heften finden sich neben französischen Surrealisten auch Texte von Paul Celan und Michael Guttenbrunner sowie Lyrik und lyrische Prosa von Max Hölzer ("Die Sphinx", "Drei Gedichte" sowie eine Ode an Breton, mit der das erste Heft eröffnet wurde). Sein Bekenntnis zur surrealistischen Tradition fand vor allem von 1951 bis 1954 auch in Hölzers Übersetzungen André Bretons, Georges Batailles, Julien Gracqs und Pierre Reverdys seinen Niederschlag. In den Gedichten nach 1960 wandte sich Hölzer vom Surrealismus und einer psychoanalytisch geprägten Schreibweise ab - eine Hinwendung zum stark verschlüsselten "transzendentalen Gedicht" erfolgte: Hermetik und ausdrucksstarke Bilder zeichneten sein Schreiben immer mehr aus. 1969 erhielt Hölzer die "Ehrengabe der Bayrischen Akademie der schönen Künste", 1970 den Georg Trakl-Preis und 1977 den Literaturpreis der Steiermark.