Franz Josef Czernin, geboren am 7. 1. 1952 in Wien, lebt in Rettenegg (Steiermark). Czernin entzieht sich bewusst Etikettierungen wie "Avantgarde-Dichter", "Postmoderner" etc. Seine poetischen Texte stehen in engem Zusammenhang mit seinen Essays, die sich insgesamt als Untersuchung der universalen Möglichkeiten von Dichtung verstehen. Seine Offenheit gegenüber Traditionen vereinigt scheinbar widersprüchliche literarische Verfahren wie die der "Wiener Gruppe" und die der klassischen Versmaße.
Seit 1980 lebt Czernin zumeist in Rettenegg, Steiermark und verfasst in erster Linie Lyrik, Prosa, Theaterstücke, Essays und Aphorismen. Zu seinen Hauptwerken zählen "ossa und pelion" (1979), "anna und franz. mundgymnastik und jägerlatein. fünf sonette" (1982), "die kunst des sonetts" (1985; 2. und 3.Teil 1993). Gemeinsam mit Ferdinand Schmatz schrieb er "Die Reise. In achtzig flachen Hunden in die ganz tiefe Grube" (1987). Zu seinem umfangreichen Werk gehörten außerdem "die aphorismen. eine einführung in die mechanik" (8 Bände plus einem Registerband, 1992), "natur-gedichte" (1996), "Die Schreibhand. Zu Reinhard Priessnitz’ Sonett ‚heldin‘" (1997), "Anna und Franz. Sechszehn Arabesken" (1998), "staub.gefässe. gesammelte gedichte" (2008), "Metamorphosen. Die kleine Kosmologie" (2012), "Der goldene Schlüssel und andere Verwandlungen" (2018), "Das andere Schloss" (2018) und "reisen, auch winterlich. Gedichte" (2019).
Der Autor wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Förderpreis des Theodor-Körner-Preis (1979), dem Österreichischen Staatsstipendium für Literatur (1994), dem Preis der Stadt Wien für Literatur (1997), dem Anton-Wildgans-Preis (1999), dem Heimrad-Bäcker-Preis (2003), dem Österreichischen Staatspreis für Literaturkritik (2007), dem H.-C.-Artmann-Preis (2013) und dem Ernst-Jandl-Preis für Lyrik (2015).