Befehle Kaiser Ferdinands I. bezüglich der Verzeichnung der Fideikommissgegenstände 1835 (FKBA21001)

Anweisungen an Bibliothekar Leopold Joseph von Khloyber:

"[fol. 6r] Da Mein höchstseliger Herr Vater Seine Privat Bibliothek, Zeichnungen, Kupferstiche und Land Karten Sammlungen zu einem Fidei-Commisse bestimmt hat; so werden Sie Mir ungesäumt die Verzeichnisse dieser Sammlungen mit genauer Angabe der etwa dabei befindlichen aerarischen Gegenstäne vorlegen.
Wien den 17ten April 1835
Ferdinand ppria."

"[fol. 11r, linksbrüchig] Sämmtliche Kataloge der Bücher, Zeichnungen, Kupferstiche, Landkarten etc. Meines höchstseligen Herrn Vaters sind mit demjenigen, was bis zum 2. März laufenden Jahres eingeschafft war, zu schließen; und sollen nur noch die nach und nach erscheinenden Fortsetzungen bereits angefangener [fol. 11v] Werke durch welche Ich das Primogenitur-Fideikommiß zu ergänzen gesonnen bin, oder ein und das andere zur Vervollständigung besonders wichtige und wünschenswerthe Werk; wenn Meine spezielle Bewil[ab hier ganzseitig]ligung hierzu eingehohlt worden ist, in selbe aufgenommen werden. Uiber alles, was seit dem 2. März angeschafft wurde, sind neue Verzeichnisse zu beginnen, welche jedoch in derselben Art und Weise, wie die bisherigen geführt werden, und so gewißermaßen eine Fortsetzung der früheren bilden sollen. Auch in der Aufstellung der neuen Bücher ist der Abschnitt bemerklich zu machen.
Die bisher in der Bibliothek in Aufbewahrung gestandenen fremden Regiments-Patente weiland Seiner Majestät sind an Meinen Hof- und Staatskanzler zur Hinterlegung im geheimen Haus- Hof und Staatsarchive, wohin sie sich mehr eignen, abzugeben.
Vorhandene Doubletten an Büchern, Kupferstichen, Porträten u.s.w. sind sowohl im Tausche als gegen bare Vergütung im Buchhandlungswege hintanzugeben, und der daraus entspringene Fond soll zuvörderst zur Anschaffung der Fortsetzungen verwendet werden.
Uiber die bey der Privat-Bibliothek befindlichen Büsten, Gemählde, Münzen und anderen Kunstsachen, so wie wegen Errichtung der Fideikommiß-Urkunde wird Meine Entschließung folgen.
Wien den 9. November 1835
Ferdinand m.p.“