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Günther Anders: Medienästhetik und intellektuelle Netzwerke


Projektleitung:
Univ.-Prof. Dr. Konrad Paul Liessmann
Institut für Philosophie der Universität Wien
E-Mail: konrad.liessmann@univie.ac.at

Kooperationspartner:
PD Dr. Bernhard Fetz
Tel.: +43 (1) 534 10-344
Fax: +43 (1) 534 10-340
E-Mail: bernhard.fetz@onb.ac.at

Projektmitarbeiter: 
Dr. Kerstin Putz (Literaturarchiv)
E-Mail: kerstin.putz@onb.ac.at
Dr. Reinhard Ellensohn (Institut für Philosophie)
E-Mail: reinhard.ellensohn@univie.ac.at

Studentische Mitarbeit (1.2.2016-31.1.2017):
Julia Schwarz (Literaturarchiv)

Finanzierung: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF)
Laufzeit: 11. Januar 2016 bis 10. Januar 2019, verlängert bis 10. Juli 2020

Kurzbeschreibung:

Das Projekt widmet sich der Erschließung, textkritischen Erfassung, Edition und Kontextualisierung der Schriften zur Medienästhetik sowie der Korrespondenzen aus dem Nachlass des Philosophen und Schriftstellers Günther Anders (1902-1992). Ziel des Projekts ist es, diese für die Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts wichtigen Nachlassbestände des Literaturarchivs der Österreichischen Nationalbibliothek für die Forschung aufzubereiten und für ein breites Publikum zugänglich zu machen.
Günther Andersʼ Nachlass enthält umfangreiche, zum überwiegenden Teil unveröffentlichte Textbestände zur Medienästhetik und zur Medien-, Radio- und Filmtheorie aus den 1920er- und 1930er-Jahren, aus Anders’ Emigrationszeit in Paris (1933-36) und in den USA (1936-50), insbesondere aus seiner Zeit in Hollywood (1939-43), sowie aus der unmittelbaren Nachkriegszeit bis in die 1950er-Jahre hinein. Diese Texte, Abhandlungen, Entwürfe, Rezensionen und Rundfunkmanuskripte erlauben nicht nur einen neuen Blick auf Anders’ Gesamtwerk – insbesondere auf seine viel rezipierte spätere Medientheorie aus dem ersten Band der Antiquiertheit des Menschen (1956) –, sondern stellen auch eine neue Quelle für rezente kulturhistorische und medientheoretische Forschungsfelder dar. Die Kontextualisierung dieser weitgehend unbekannten Schriften wird Anders neu positionieren: als Vertreter einer frühen Filmtheorie der 1920er- und 1930er- Jahre, als Vertreter eines „aisthetischen“ Medienbegriffs, wie er gerade von aktuellen Medientheorien vielfach formuliert wird.
Als transnationaler Intellektueller war Günther Anders auch Teil eines internationalen intellektuellen Netzwerkes, zu dem zahlreiche bedeutende PhilosophInnen, SchriftstellerInnen, AktivistInnen und KünstlerInnen des 20. Jahrhunderts zählten. Dieses Netzwerk der Andersʼschen Korrespondenz soll ebenfalls zugänglich gemacht, seine ideengeschichtlichen Konstellationen und Kontexte analysiert werden.
Die textkritische Erfassung von Andersʼ Medienästhetischen Schriften und des Intellektuellen Netzwerks der Korrespondenz erfolgt nach rezenter editionswissenschaftlicher Methodik. Dies beinhaltet die Transkription, Kommentierung und (digitale) Edition der ausgewählten Text- und Briefkorpora. Von der Kontextualisierung der edierten Textbestände sind eine Neupositionierung und Neubewertung des Werkes von Günther Anders zu erwarten, sowie neue Impulse für rezente Forschungsfelder (Ästhetik, Film- und Medientheorie, Digital Humanities).
Das Projekt erfolgt in interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Philosophie der Universität Wien und dem Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek.

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