Fotografien nachhaltig sichern
Fotografische Materialien sind empfindlich gegenüber Schadstoffen und klimatischen Schwankungen. Für die Erhaltung von Fotografien sind deshalb geeignete Archivmaterialien und die richtigen Klimabedingungen besonders wichtig. Die ganze Information einer Fotografie ist in einer dünnen Schicht enthalten. Wenn diese Schicht beschädigt ist, ist das Foto, Positiv oder Negativ, nicht mehr lesbar. Die Bildschicht sollte deshalb bei der Handhabung nur mit Handschuhen berührt werden.
Fotopositive und Fotonegative
Wir versuchen für die großen fotografischen Bestände der Österreichischen Nationalbibliothek möglichst gute Bedingungen zu schaffen. Viele alte Archivmaterialien wie holzschliffhältige Kuverts müssen gegen alterungsbeständige ausgetauscht werden. Der große Bestand an Glasplattennegativen wird vertikal in Metallregalen gelagert. Gefährdete Bestände wie frühe Filmnegative müssen kontrolliert werden. Digitalisate erhalten die Bildinformation, wenn das Original sich verändert. Es ist daher wichtig, gefährdete Bestände zu digitalisieren bevor die Information verloren geht.
Zeitzeugen bewahren
Wir erhalten die Lesbarkeit und Reproduzierbarkeit von Fotografien durch die Stabilisierung der Bildschicht und des Trägers: auf Gelatinefotografien festigen wir die Gelatineschicht, Risse in Fotopapieren und auf Kartons hinterkleben wir, Fehlstellen werden ergänzt, gebrochene Glasplattennegative sichern oder kleben wir. Historisch wertvolle Fotografien montieren wir in Passepartouts. Für Ausstellungen gilt es Lösungen für die Präsentation lichtempfindlicher Fotografien zu finden: auf Kartons, in Alben und manchmal für sehr große Formate. Eine fast zwei Meter lange Fotografie, Der Kaiser hält Cercle, mussten wir für die Ausstellung „Der ewige Kaiser“ im Prunksaal von einem sechs Millimeter dicken, stark gewellten Karton ablösen, um die Fotografie in einem Rahmen präsentieren zu können.