- Namen
- Lebensdaten
- Berufe und Tätigkeiten
- Funktionen und Mitgliedschaften
- Biographie
- Lexikon
- Publikationen
- Quellen und Sekundärliteratur
- Material in Archiven und Sammlungen
- Bilder
- Plakate
- Links
|
|
|
Namen und Abkürzungen
Mannheim, Klara
(Ehename)
Mautner, Clara
Mautner, Klara
Mautner, Klara Anna
Mautner-Mannheim, Klara
Lebensdaten
geboren 20.03.1879, Wien
gestorben 22.10.1959, Wien
Berufe und Tätigkeiten
Journalistin, Übersetzerin, Klavierlehrerin
Funktionen und Mitgliedschaften in Frauenvereinen und -organisationen
Biographie
Klara Anna Mautner wird am 20. März 1879 in der Wiener Leopoldstadt geboren und wächst in einer gebildeten und religiösen jüdischen Familie auf. Ihr Vater verfasst neben seiner Arbeit als Lehrer und späterer Schuldirektor mehrere Religionsbücher für Schulkinder. Nach der Grundschule besucht sie eine Bürgerschule im 2. Wiener Bezirk. Sie absolviert das Konservatorium für Musik und darstellende Kunst in Wien. Acht Jahre lang, von 1893 bis 1900, studiert sie Klavier, in den Nebenfächern Chorgesang, Harmonielehre und Geschichte der Musik. Während der letzten beiden Schuljahre besucht sie den Lehrerbildungskurs des Konservatoriums und schließt mit 21 Jahren im Juni 1900 ihre Reifeprüfung „mit Auszeichnung“ ab. Während der folgenden Jahre arbeitet sie als Klavierlehrerin und interessiert sich für die bürgerliche Frauenbewegung.
In Klara Mautners Jugend scheint sich auch ihre Passion für das Reisen entwickelt zu haben. Sie schreibt später oft über ihre Reisen, die sie in viele Länder führen, und hält in der Wiener Urania, einem Volksbildungshaus, Vorträge darüber.
Am 20. Oktober 1907 heiratet Klara Mautner den Arzt Jakob Mannheim in der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien. Die Ehe bleibt kinderlos. Gleich nach ihrer Hochzeit ziehen die Mannheims nach Triest, das damals noch zur österreichisch-ungarischen Monarchie gehörte. An diese Zeit erinnert sie sich später in vielen Artikeln, in allen kommt ihre große Liebe zu Italien und für die italienische Sprache zum Ausdruck. Ihre Sprachkenntnisse waren äußerst umfangreich. Sie beherrschte Italienisch, Spanisch, Norwegisch, Dänisch, Französisch, etwas Polnisch und Englisch.
Ihren ersten (zur Zeit bekannten) Artikel – eine Buchkritik – verfasst sie im März 1905 für die Zeitschrift „Neues Frauenleben“. In Folge arbeitet sie als Journalistin, Buch- und Theaterkritikerin sowie als Übersetzerin für „Die Zeit“, „Arbeiter-Zeitung“, „Neue Freie Presse“, „Neues Wiener Journal“, „Der Morgen“, „Der Abend“, „Arbeiterwille Graz“, „Wiener Morgenzeitung“, „Das Kleine Blatt“, „Die Stunde“ und „Die Frau“. Klara Mautner verfasst im Lauf ihrer Karriere mehr als 900 Artikel. 1922 gibt sie im Wiener Sesamverlag das Buch „Märchen von Fjord und Fjell“ heraus, das sie aus dem Norwegischen in die deutsche Sprache übersetzt.
Der Erste Weltkrieg vertreibt die Mannheims aus Italien, sie kehren nach Wien zurück. Jakob Mannheim wird schon bald als Militärarzt eingezogen, Klara bleibt in Wien, wo sie als Journalistin und Klavierlehrerin arbeitet. Aus den Kriegsjahren sind vor allem ihre Reisen bekannt, die sie immer wieder unternimmt, um ihren Mann zu sehen. Während des Ersten Weltkrieges erfolgt auch eine zunehmende Annäherung an die Sozialdemokratie.
Der Zweite Weltkrieg vertreibt Klara Mautner und ihren Mann aus Österreich, im Juni 1939 emigrieren sie nach England, wo Klara in einer Kleiderfabrik in Nottingham zu arbeiten beginnt. Im Juli 1949 kehren sie nach Wien zurück. Ab 1947 beginnt sie, noch aus England, wieder als Journalistin zu arbeiten. Ihr letzter Artikel erscheint wenige Wochen vor ihrem Tod am 22. Oktober 1959. Die „Arbeiter-Zeitung“ würdigt Klara Mautners langjährige Mitarbeit mit einem Nachruf am 24. Oktober 1959. Jakob Mannheim stirbt am 7. Jänner 1960. Sie sind beide im Grab ihrer Eltern auf dem Wiener Zentralfriedhof begraben.
von Ingrid Haunold
Publikationen
-
Mautner, Klara: Alice Schalek : "Das Fräulein" [Rezension]. - In: Neues Frauenleben 17 (1905) 9, 17-18
ÖNB 422673-B.Neu-Per
-
Mautner, Klara: Erich Lilienthal. "Peter Schüler": eine Tragi-Groteske. - In: Neues Frauenleben 18 (1906) 7, 18-19
ÖNB 422673-B.Neu-Per
-
Mautner, Klara: Es ist empörend! Ein Beitrag zum Zölibat der Comptoiristinnen und Beamtinnen. - In: Arbeiterinnen-Zeitung, Nr. 11, 25.05.1909
ÖNB 394591-D.Neu-Per
ÖNB MF 4126
-
Mautner, Klara: Hans Müller "Das Buch der Abenteuer" [Rezension]. - In: Neues Frauenleben 18 (1906) 1, 22-24
ÖNB 422673-B.Neu-Per
-
Mautner, Klara: Heinrich Keller: Leni und Ernst. - In: Neues Frauenleben 22 (1910) 2, 68
ÖNB 422673-B.Neu-Per
-
Mautner, Klara: Ilse Frapan-Akunian. - In: Neues Frauenleben 21 (1909) 1, 22-24
ÖNB 422673-B.Neu-Per
-
Mautner, Klara: L. Frei: "Kettenträger" : Roman. - In: Neues Frauenleben 20 (1908) 9, 235-236
ÖNB 422673-B.Neu-Per
-
Mautner, Klara: Die öffentliche Mädchenschule als Vorbereitung für das Leben. - In: Arbeiterinnen-Zeitung, Nr. 10, 10.05.1910, 3-4
ÖNB 394591-D.Neu-Per
ÖNB MF 4126
-
Mautner, Klara: Rudolf Preissecker: "Die Frau im Hause". - In: Neues Frauenleben 19 (1907) 7, 18-19
ÖNB 422673-B.Neu-Per
-
Mautner, Klara: Das Weib vom Manne erschaffen : Bekenntnisse einer Frau von Hulda Garborg [Rezension]. - In: Neues Frauenleben 17 (1905) 3, 15-17
ÖNB 422673-B.Neu-Per
-
Mautner, Klara: Wiedersehen. - In: Das Wort der Frau 2 (1932) 6, 2
ÖNB 587848-D.Neu-Per
Quellen und Sekundärliteratur
-
Früh, Eckart: Klara Mautner. - Wien, 2004
-
Haunold, Ingrid: Die Journalistin Klara Mautner (1879 - 1959). - In: Medien & Zeit 9 (1994) 4, 14-18
ÖNB 1254224-C.Neu-Per
-
Haunold, Ingrid: Die österreichische Journalistin Klara Mautner (1879-1959). - Wien: Univ., Dipl.-Arb., 1992
ÖNB 1369550-C.Neu
-
Hecht, Dieter: Nischen und Chancen - jüdische Journalistinnen in der österreichischen Tagespresse vor 1938. - In: Medien & Zeit 18 (2003) 2, 31-39
ÖNB 1254224-C.Neu-Per
-
Klara Mautner gestorben. - In: Arbeiterzeitung, Nr. 247, 24.10.1959, 4
ÖNB 393854-E.Neu-Per
ÖNB MF 1875
Material in Archiven und Sammlungen
-
|
|