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Namen und Abkürzungen
Auegg, Henriette
Lebensdaten
geboren 22.07.1841, Linz
gestorben 1912
Berufe und Tätigkeiten
Erzieherin, Schriftstellerin, Vereinsfunktionärin
Funktionen und Mitgliedschaften in Frauenvereinen und -organisationen
Lexikon
Auegg, Henriette, Graz, Sackstrasse 17, geboren am 22. Juli 1841 zu Linz, stammt väterlicherseits aus einer oberösterreichischen Gutsbesitzersfamilie, deren Voreltern zum Herrenstande der Schweiz gehörten, und durch ihre Mutter, die 1890 verstorbene Porträtmalerin Frau Eleonore Auegg, geb. Dilg, aus der Künstlerfamilie Adamberger (Wien). Sie ist daher die Urenkelin der Hofschauspielerin Adamberger und Nichte des Historikers Alfred Ritter von Arneth, dessen Mutter Antonie geb. Adamberger, ehedem die Braut Körners gewesen. - H. A. wurde nun von ihren Eltern erzogen, besuchte nie eine Schule und war vom zwölften jahre an lediglich Autodidakt. Da die Eltern wenig bemittelt waren, nahm sie mit 18 Jahren die Stelle einer Erzieherin im Hause des Grafen Ferdinand Attems an, siedelte mit dieser Familie im Sommer 1861 nach Graz in Steiermark über und lebte dort als Gesellschafterin und Hausarzt. Ihr gegenwärtiger Hausherr, Graf Ignaz Attems und dessen Gemahlin, unterstützten Henriette Aueggs Vorliebe für medizinische Studien und humanitäre Thätigkeit. Von 1861 - 1879 betrieb H. ausser ihren Berufsarbeiten nur medizinische und theologische Privatstudien, widmete sich der Armenpflege und schrieb hier und da Märchen und Novellen, die in österreichischen Tagesblättern und der Elberfelder Zeitung erschienen. - Durch eine kleine Broschüre über die "Krankenpflege als Unterrichtsgegenstand" (1877) wurden die humanitären Vereine auf die Verfasserin aufmerksam. Sie hielt 1878 "6 Vorträge über weibliche Krankenpflege" zu Gunsten des Mädchen-Lyceums, wurde 1878 in den Ausschuss des "Roten Kreuzes" gewählt, übernahm 1880 den Kindergarten-Verein, 1884 die Schriftführung in der Frauenvolksgruppe Graz des deutschen Schulvereins, 1892 des Hilfsvereins für Privatlehrerinnen und Erzieherinnen in Graz, 1895 eine Stelle in der Bundesleitung der österreichischen "Gesellschaft vom Roten Kreuze" in Wien, 1896 im Grazer katholischen Frauenverein und 1897 im Reformverein für Armenpflege und Wohlthätigkeit in Graz. Natürlich drängten diese Arbeiten die novellistische Beschäftigung zurück und liessen nur Zeit zu gemeinnützigen Feuilletons in Lokalblättern und zu Essays, die als Vorträge in den Leseabenden des Kindergarten-Vereins gehalten wurden. Mit der Armenpflege verbindet H. A. vielfach unentgeltliche Krankenbehandlung nach homöopathischem und hydropathischem Systeme, zwar ohne Diplom, aber stillschweigend geduldet."
Pataky
Auegg Henriette; Vereinsfunktionärin und Schriftstellerin Geb. Linz, OÖ, 22. 7. 1841 Gest. 1912 Herkunft, Verwandtschaften: Stammt väterlicherseits aus einer oberösterreichischen Gutsbesitzerfamilie; Mutter: Eleonore Auegg, geb. Dilg, Portraitmalerin, aus der Künstlerfamilie Adamberger (Wien). Ausbildungen: H. A. wurde von ihren Eltern erzogen, besuchte nie eine Schule. Autodidaktin. Laufbahn: Da die Eltern wenig bemittelt waren, nahm sie mit 18 Jahren die Stelle einer Erzieherin im Hause des Grafen Attems an, übersiedelte mit dieser Familie im Sommer 1861 nach Graz und lebte dort als Gesellschafterin und Hausärztin. Ihr Hausherr Ignaz Attems und dessen Gemahlin unterstützten H. A.s Vorliebe für medizinische Studien und humanitäre Tätigkeit. Von 1861–1879 betrieb H. außer ihren Berufsarbeiten medizinische und theologische Privatstudien, widmete sich der Armenpflege und schrieb Märchen und Novellen, die in österreichischen Tagesblättern und der Elberfelder Zeitung erschienen. Durch eine kleine Broschüre über die „Krankenpflege als Unterrichtsgegenstand“ (1877) wurden die humanitären Vereine auf die Verfasserin aufmerksam. Sie hielt 1878 „6 Vorträge über weibliche Krankenpflege“ zu Gunsten des Mädchen-Lyceums, wurde 1878 in den Ausschuss des „Roten Kreuzes“ gewählt, übernahm 1880 den Kindergarten-Verein, 1884 die Schriftführung in der Frauenvolksgruppe Graz des deutschen Schulvereins, 1892 des Hilfsvereins für Privatlehrerinnen und Erzieherinnen in Graz, 1895 eine Stelle in der Bundesleitung der österreichischen „Gesellschaft vom Roten Kreuze“ in Wien, 1896 im Grazer katholischen Frauenverein und 1897 im Reformverein für Armenpflege und Wohltätigkeit. Diese Arbeiten drängten die novellistische Beschäftigung zurück und ließen nur Zeit zu gemeinnützigen Feuilletons in Lokalblättern und zu Essays, die als Vorträge in den Leseabenden des Kindergarten-Vereins gehalten wurden. Mit der Armenpflege verbindet H. A. vielfach unentgeltliche Krankenbehandlung nach homöopathischem und hydropathischem System zwar ohne Diplom, aber stillschweigend geduldet. Ihr Lebenswerk wurde mit dem Elisabeth-Orden ausgezeichnet.
biografiA
Publikationen
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Auegg, Henriette: Die Elberfelder Armenpflege und die Frauen : Vortrag ... gehalten am zweiten Leseabend des Kindergartenvereines in Graz am 12. December 1894. - Graz: Styria, 1895
ÖNB 190937-B.Neu
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Auegg, Henriette: Gemütlichkeit : über das Wesen der Gemütlichkeit vom sprachlichen und erziehlichen Standpunkte aus. Vortrag (etc.). - Graz: Selbstverl., 1909
ÖNB 249607-B.Neu
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Auegg, Henriette: Die Krankenpflege als Unterrichtsgegenstand : ein Beitrag zur weiblichen Erziehung. - Graz: Hesse, 1877
ÖNB 147271-B.Neu
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Auegg, Henriette: Sechs Vorträge über weibliche Krankenpflege gehalten im Frühjahr 1878 zu Gunsten des Grazer Mädchen-Lyceums. - Graz: Scharpf, 1878
ÖNB 180111-B.Neu
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Auegg, Henriette: Die wissenschaftliche Schulung der Frauen für Hygiene und Krankenpflege. - In: Bericht über den I. allgemeinen österreichischen katholischen Frauentag in Wien vom 29. März bis 2. April 1910 / hrsg. von der Katholischen Reichsfrauenorganisation Österreichs. - Wien: Herder, 1910, 178-185
ÖNB 476198-B.Neu
Quellen und Sekundärliteratur
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Bericht über den I. allgemeinen österreichischen katholischen Frauentag in Wien vom 29. März bis 2. April 1910 / hrsg. von der Katholischen Reichsfrauenorganisation Österreichs. - Wien: Herder, 1910
ÖNB 476198-B.Neu
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biografiA : Lexikon österreichischer Frauen / Ilse Korotin (Hg.). - Wien [u.a.]: Böhlau Verlag. - 4 Bde., 2016
ÖNB FOR-GEN10-30
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Henriette Auegg [Nachruf]. - In: Der Bund 8 (1913) 1, 10
ÖNB 442258-B.Neu-Per
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Biographien der österreichischen Dichterinnen und Schriftstellerinnen : ein Beitrag zur deutschen Literatur in Österreich / hrsg. von Marianne Nigg. - Korneuburg: Kühkopf, 1893
ÖNB 147952-C.Neu
ÖNB 6041-MFS/03763
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Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder : eine Zusammenstellung der seit dem Jahre 1840 erschienenen Werke weiblicher Autoren, nebst Biographieen der lebenden und einem Verzeichnis der Pseudonyme. - 2 Bde. - Berlin: Pataky, 1898
ÖNB FOR-GEN31-11
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Rösler, Aug.: Henriette Auegg : [Nachruf]. - In: Österreichische Frauenwelt 3 (1913) 1, 8-14
ÖNB 477382-B.Neu-Per
Material in Archiven und Sammlungen
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