Karl Bednarik, geboren am 18. Juli 1915 in Wien, gestorben am 14. Januar 2001 ebenda, war nach seiner Lehre zum Buchdrucker in verschiedenen Berufen u.a. als Flugmotorenprüfer und Elektroschweißer tätig. 1934 begann er als Autodidakt mit Malerstudien und besuchte in den Jahren 1945/1946 die Akademie der bildenden Künste in Wien. Ab 1949 nahm der aus bescheidenen sozialen Verhältnissen stammende Künstler an Ausstellungen im In- und Ausland teil. In den 1950er Jahren schuf er im Auftrag der Gemeinde Wien Mosaike und Graffiti. Einige seiner bildkünstlerischen Werke sind im Besitz der Österreichischen Galerie Belvedere und der Graphischen Sammlung Albertina.
Von 1953 bis 1955 arbeitete Bednarik im sogenannten Script-Departement des Senders Rot-Weiß-Rot und gestaltete zahlreiche Radiosendungen. Ab 1957 verfasste er Drehbücher zu Themen der bildenden Kunst und Literatur für das österreichische Fernsehen. Es folgte eine länger dauernde Zusammenarbeit mit dem ORF, deren Ergebnis die von ihm gestaltete Produktion "Schwarz auf Weiß – Abenteuer der Zeichenkunst", die Werken bedeutender Künstler gewidmet war , war. Von 1968 bis 1975 gab Bednarik die Reihe "Antworten" des Wiener Verlags Jugend & Volk heraus. Von 1975 bis 1980 leitete er die Galerie "Alte Schmiede" in Wien.
In seinem schriftstellerischen Werk, bestehend aus Romanen und Essays, setzte er sich vor allem mit den soziologischen Aspekten der durch die Technisierung der Arbeitswelt ausgelösten Umwälzungen auseinander. Sein erster Roman "Zwischenfall in Wien" erschien 1951.
Im Essay "Der junge Arbeiter von heute - ein neuer Typ" (1953) nimmt er sich die Individualisierung junger Männer kurz nach dem Krieg zum Thema. Deren steigendes Selbstbewusstsein, ihr Konsumverhalten und deren Hinwendung zu amerikanischen Filmen und der Musikrichtung Jazz. Sein Roman "Omega Fleischwolf" (1954) spielt in einem imaginären Großbetrieb zur Herstellung von Industrie- und Konsumprodukten. In diesem utopischen Werk verdeutlicht Bednarik in nachexpressionistischem Stil die fortschreitende Automation, die zur Entindividualisierung des Menschen führt. Im Werk "Die Programmierer" (1965) beschreibt er kritisch das Spezialistentum und neu entstehende Betriebseliten. Weitere Hauptwerke sind "Die Lerngesellschaft. Das Kind von heute - der Mensch von morgen" (1966), "Die Krise des Mannes" (1968) und "Die unheimliche Jugend" (1969).