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Am 19. März wird durch eine Verordnung des Ministeriums für Kultur und Unterricht die Nostrifizierung der von Frauen im Ausland erworbenen medizinischen Doktorate erlaubt (sie mussten jedoch im Unterschied zu den Männern alle Rigorosen noch einmal ablegen und den Nachweis eines moralisch einwandfreien Vorlebens erbringen).
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Am 13. April findet im alten Rathaus auf Initiative des Allgemeinen Österreichischen Frauenvereines eine Frauenversammlung statt, bei der vehement das Wahlrecht für die Frauen und alle Stände eingefordert wird. Unter ca. 600 Versammelten waren Auguste Fickert, Marianne Hainisch und Helene Lange (aus Deutschland) anwesend. Verabschiedung einer Petition.
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Den ungarischen Frauen stehen die philosophische, medizinische und pharmazeutische Fakultät der Universität offen.
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Eine "Enquete über die Lebens- und Arbeitsverhältnisse der Lohnarbeiterinnen" wird veranstaltet (beteiligt u.a.: Michael Hainisch, Thomas Masaryk, Emil Ritter von Fürth, Viktor Adler, Rosa Mayreder, Auguste Fickert, Therese Schlesinger); ein praktischer Erfolg: sie macht die Notwendigkeit der Anstellung von Gewerbeinspektorinnen klar. ÖNB Signatur: 77499-B.Neu
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Marianne Hainisch repliziert auf das frauenfeindliche Pamphlet Eduard Alberts in einer berühmten Antwort, die sie am 14. Jänner im "Verein für erweiterte Frauenbildung" referiert. Titel des Vortrages: "Seherinnen, Hexen und die Wahnvorstellungen über das Weib im 19. Jahrhundert" (publiziert von Engelbert Pernerstorfer in: Deutsche Worte, XVI. Jg., Jänner 1896, S. 103-122).
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Mädchen wird auf massiven Druck von Frauenrechtlerinnen die externe Matura ermöglicht, und zwar nur an einigen wenigen taxativ aufgezählten Gymnasien (offizielle Mädchengymnasien gibt es erst rund 10 Jahre später).
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