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Namen und Abkürzungen
Anielka
(Pseudonym)
Kiessling, Anna
(Geburtsname)
Lesser-Kiessling, Anna
Lesser-Kissling, Anna
Lebensdaten
geboren 26.12.1843, Berlin
gestorben ?
Berufe und Tätigkeiten
Schauspielerin, Musikerin, Schriftstellerin, Feuilletonistin
Funktionen und Mitgliedschaften in Frauenvereinen und -organisationen
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Lexikon
Lesser-Kiessling, Anna, Wien IX, Bergstrasse 20, geboren zu Berlin den 26. Dezember 1842, lebt jetzt in Wien, wo sie vor 10 Jahren die volkstümlichen akademischen Kammermusikkonzerte des ersten "Wiener Volks-Quartetts" gründete und 8 Jahre mitleitete. Sie schrieb kunstkritische und biographische Artikel; hielt Vorträge, in welchen sie die "Frauenfrage" behandelte. In Darmstadt, wo sie den Verein "Sonntagsruhe", die "Kinderarbeitsschule" und die erste "Fliegende Ferienkolonie für arme Schulmädchen" gründete, drei Jahre allein leitete und für letztere durch Vorträge und Zeitungsartikel in ganz Deutschland Propaganda machte, veranlasste A. L. den damaligen preussischen Minister, die Gründung der Gesellschaft des weissen Kreuzes zu unternehmen. Gelegentlich der Überschwemmung im Grossherzogtume Hessen gelang es ihr durch energisches Eingreifen dem bedrohten Dorfe Leheim Hilfe zu schaffen. In den achtziger Jahren hielt A. L.-K. in Deutschland, Holland, Schweiz und Österreich Vorträge über die Sittlichkeitsfrage, die sie in einem gegen sie angestrengten Prozesse vor dem Staatsanwalt des Schöffengerichts zu Darmstadt selbst verteidigte und ihre, sowie die Freisprechung der mit ihr angeklagten Gräfin Guilleaume-Schack bewirkte. Im Jahre 1885 eröffnete A. L.-K. den Vegetarianerkongress zu Wien mit einem Vortrage. Seit ihrer Erblindung, April 1896, schreibt sie Dramen, Novellen, Feuilletons.
Pataky
LESSER-KISSLING Anna, IX. Berggasse 20, geb. Berlin, 26. Dec. 1841, trat schon als neunjähriges Kind als Pianistin in die Oeffentlichkeit, bildete sich dann bei Auguste Krelinger für die Bühne aus, wurde 1858 an das königl. Hofschauspielhaus in Berlin engagirt, absolvirte erfolgreiche Gastspiele in Hannover, Cassel, Königsberg u. s. w., heiratete, 20 Jahre alt, den russischen Hofschauspieler Stanislaus Lesser, der später Theatrdirector wurde, und wendete sich schliesslich dem schriftstellerischen Berufe zu; schrieb zehn Jahre als Impresaria Kritiken, schreibt jetzt Feuilletons etc. für verschiedene Zeitschriften, hielt Vorträge über die Frauen-Sittlichkeitsfrage und Vegetarismus in In- und Auslande und ertheilt dramatischen Unterricht; verfasste u. a. die Bühnenstücke: "Die Bergfee", "Andreas Hofer oder Drei Bräute in der Tabaktrafik", "Der Göttin Geheimnis", "Die emancipirte Gräfin und der Lebemann".
Kosel
Lesser-Kiessling Anna, geb. in Berlin am 26. December 1843, Journal-Schriftstellerin und Vortragsmeisterin, war ehedem königl. preußische Hofschauspielerin in Berlin, lebt jetzt in Wien, wo sie Mitbegründerin des "Ersten Wiener Volksquartetts für classische Musik" (Duesberg-Quartett) wurde, der ersten und bis jetzt einzigen musikalisch-akademischen Künstlervereinigung, in der neben ersten Künstlern (Duesberg, Gschöpf) Künstlerinnen (Baronesse Baumgarten, Philom. Kurz) ständig mitwirken. Die Idee der Ferialcolonien und des weißen Kreuzes, wie die epochemachenden Propagandareden über Vegetarianismus, Sittlichkeits- und Frauenrechts-Fragen, die bedeutende Bewegungen in Holland, Deutschland und Österreich hervorriefen, sind Verdienste der jetzt erblindenden Kämpferin.
Nigg
Lesser-Kiessling, Anna, Vortragsmeisterin und Schriftstellerin, geb. in Berlin den 26. Dezember 1843. Schülerin der Tragödin Auguste Crelinger, wirkte dann als königl. preußische Hofschauspielerin zu Berlin und absolvierte einen Großen Zyklus Gastspiele an hervorragenden deutschen Hof- und Stadttheatern; nach Verheiratung begann ihre Wirksamkeit als Pionierin der Frauenemanzipation. L. gründete Ferialkolonien, Frauenerwerb- und Fortbildungsschulen und bereiste als Vorleserin (über die Frauenfrage) die Schweiz, Holland und Deutschland. L. wirkt auch als Lehrerin der Ästhetik und Schauspielkunst und schreibt kunstkritische Aufsätze. I. Bellariastrasse 4.
Eisenberg
Publikationen
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Anielka: Sonette. - Strassburg [u.a.]: Singer, 1908
ÖNB/Bildarchiv 250278-C.Fid
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Lesser-Kiessling, Anna: Über die gemeinsame Bildung beider Geschlechter auf allen Unterrichtsstufen. - In: Mitteilungen des Vereines der Lehrerinnen und Erzieherinnen in Österreich (1890) 5, 33-35
ÖNB 480798-C.Neu
Quellen und Sekundärliteratur
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Das geistige Wien : Künstler- und Schriftsteller-Lexikon ; Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller / von Ludwig Eisenberg. - Wien: Daberkow, Brockhausen u. Bräuer. - 6 Bde., 1889-1893
ÖNB 1985677-B.Neu.1 bis 3
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Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftstellerlexikon / hrsg. von Herm. Cl. Kosel . - Wien: Verl. d. Ges. für Graph. Industrie. - 2 Bde., 1902-1906
ÖNB 1985738-B.Neu.1 bis 2
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Biographien der österreichischen Dichterinnen und Schriftstellerinnen : ein Beitrag zur deutschen Literatur in Österreich / hrsg. von Marianne Nigg. - Korneuburg: Kühkopf, 1893
ÖNB 147952-C.Neu
ÖNB 6041-MFS/03763
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Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder : eine Zusammenstellung der seit dem Jahre 1840 erschienenen Werke weiblicher Autoren, nebst Biographieen der lebenden und einem Verzeichnis der Pseudonyme. - 2 Bde. - Berlin: Pataky, 1898
ÖNB FOR-GEN31-11
Material in Archiven und Sammlungen
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