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Edition der Korrespondenz Alfred Kubin – Reinhard Piper


Projektleitung:
Priv.-Doz. Dr. Klaus Kastberger

ProjektmitarbeiterInnen am Standort Literaturarchiv:
Mag. Marcel Illetschko (Transkription, Kommentar, Herausgeber)
Mag. Michaela Hirsch (Transkription, Herausgeberin)

Finanzierung: Österreichische Nationalbibliothek
Laufzeit: Jänner 2008 bis März 2009

Kurzbeschreibung 
Der Briefwechsel zwischen dem Doppeltalent Alfred Kubin und dem Verleger Reinhard Piper ist eine der vollständigsten Künstler-Verleger-Korrespondenzen des 20. Jahrhunderts. Der Bestand des Literaturarchivs der Österreichischen Nationalbibliothek umfasst mehr als 300 handgeschriebene und teilweise eindrucksvoll illustrierte Briefe Kubins aus den Jahren 1907-1952 sowie über 200 maschinschriftliche Korrespondenzstücke Reinhard Pipers.
Als weitgehend neu zu erschließende Quelle belegt der Briefwechsel den Status Reinhard Pipers als Kulturverleger: Piper ist nicht nur Distributor fertiger Werke, er hält den Künstler auch immer wieder dazu an, bestimmte Projekte in Angriff zu nehmen, was sich nicht zuletzt in der Entstehung einer der interessantesten kubinschen Zeichnungs-Sammlungen überhaupt niederschlägt: den „Abenteuern einer Zeichenfeder“. Piper ist von Beginn an die treibende Kraft hinter diesem Buch, das schließlich nach langen Kämpfen gegen nationalsozialistische Einflussnahme und nahezu acht Jahren konsequenter Arbeit im März 1942 veröffentlicht werden kann. Stärker als die Autobiographie Kubins zeigen das die Briefe.
Darüber hinaus gibt die Lektüre des Briefwechsels Einblick in die Arbeitsweisen von Autor und Verleger und informiert weiters über private Befindlichkeiten der beiden Korrespondenten. Diese sind ob der markigen Ausdrucksweise Kubins und dem oft augenzwinkernden Umgang der Briefpartner miteinander kurzweilig und amüsant. Ausgehend von geschäftlichen Belangen im Jahr 1907 entwickelte sich eine tiefe Freundschaft zwischen Autor und Verleger und ein sehr persönlicher Austausch über Malerei und Literatur. So gewährt der Briefwechsel tiefe Einblicke in das Kulturschaffen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Schwerpunkte sind etwa das „leuchtende München“ der Prinzregentenzeit, aber auch Kubins Alterswerk.
Andere diskutierte Projekte im Briefwechsel sind etwa die Illustrationen zu Dostojewskis „Doppelgänger“, neue Einblicke in das Vorhaben „Bibelillustrationen“ des „Blauen Reiters“, Illustrationen zu Jean Pauls „Neujahrsnacht“, die Arbeiten zu Kubins „20 Bilder zur Bibel“ und „Abendrot“ und vieles mehr. Im Zuge der Zusammenstellung der Sammelbände gibt es darüber hinaus immer wieder Listen von Zeichnungen, die für bisherige Datierungsprobleme einzelner Kubin-Blätter von Relevanz sind.
Angestrebt wird – rechtzeitig zum 50. Todesjahr Kubins – eine Edition der etwa 550 Briefe mit einleitendem Vorwort, Namens-, Orts- und Werksregister, etwa 200 Seiten Kommentar zu Leben / Werk / künstlerischen und historischen Bezügen, einer Auswahl an Faksimiles der schönsten Briefbögen (in Verkleinerung, ca. 15 Stück) sowie Reproduktionen kleinerer, vom Text abgetrennter Illustrationen und Beigaben (ca. 80 Stück).

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