Frauen in Bewegung 1848-1938

Frauen in Bewegung: 1848-1938

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1919

Österreich

16. Februar: Wahlen zur verfassungsgebenden Nationalversammlung; es werden 10 Frauen (8 sozialdemokratische - Adelheid Popp, Anna Boschek, Emmy Freundlich, Gabriele Proft, Therese Schlesinger, Maria Tusch, Julie Rauscha, Irene Sponner, - eine christlich-soziale - Hildegard Burjan) - und eine "grossdeutsche" (GDVP/Grossdeutsche Volkspartei) - Lotte Furreg - gewählt.

Zulassung von Frauen zum Studium an der Technischen Hochschule, Tierärztlichen Hochschule, Hochschule für Bodenkultur, zu den Rechts- und Staatswissenschaftlichen Studien und zur Hochschule für Welthandel.

Gründung der "Organisation der Ärztinnen Österreichs". Die Medical Women International Assoziation (MWIA) wurde am 25. Oktober 1919 in New York gegründet.

Die Arbeit der "Rechtsakademie für Frauen" (Vorsitz des Kuratoriums: Edmund Bernatzik) wird mit der Zulassung der Frauen zur Juridischen Fakultät eingestellt.

Andere Länder

19. Jänner: zum ersten Mal wählen auch Frauen die Mitglieder der deutschen Nationalversammlung.

24. Jänner: Käthe Kollwitz wird als erste Frau zum Mitglied der Preußischen Akademie der Künste gewählt.

19. Februar: als erste weibliche Abgeordnete ergreift Marie Juchacz (SPD) in der Weimarer Nationalversammlung das Wort.

Auf Initiative britischer und amerikanischer Frauen wird die International Federation of University Women im März gegründet. Der internationale Austausch von Studierenden, Lehrenden und Forschenden ist ein wichtiges Ziel. Nationale Zweigorganisationen werden in vielen Ländern gegründet, so auch im Jahr 1922 der Verband der akademischen Frauen Österreichs.

12. bis 17. Mai 1919: Beim Kongress in Zürich nennt sich das seit 1915 bestehende Internationale Frauenkomitee für dauernden Frieden in Women's International League for Peace and Freedom (WILPF) um. Die WILPF entwickelt sich zur zentralen transnationalen pazifistischen Frauenorganisation der Zwischenkriegszeit. Es sind in erster Linie Frauen des radikaleren Flügels der bürgerlichen Frauenbewegung, die der Arbeit für den Frieden einen zentralen Stellenwert einräumen. Auch in Österreich bildet sich ein Zweigverein. Gründerinnen sind Leopoldine Kulka, Rosa Mayreder, Olga Misař.