Amelie von Haffner wird auf der dänischen Insel Seeland als Tochter des Ministers
Wolfgang von Haffner zu Egholm geboren. 1856 heiratet sie den General i. R. und österreichischen Diplomaten Ferdinand von Langenau (1818-1881). Mit ihm lebt sie zuerst in Den Haag und später in Sankt Petersburg. Nach dem Tod ihres Mannes geht sie nach Wien und arbeitet fast ein Jahrzehnt diakonisch in Verbindung mit dem evangelischen Verein in Gallneukirchen, den sie lebenslang aus ihrem Vermögen unterstützt. Während ihrer Aufenthalte in England lernt sie die
Methodisten kennen und widmet sich fortan der Arbeit für diese religiöse Gemeinschaft.
1901 gehört sie zu den Gründerinnen des
Wiener Settlements und 1902 gemeinsam mit Emilie Kassowitz des
Vereins abstinenter Frauen. Sie ist - allerdings nur kurze Zeit bis zu ihrem Tod - dessen erste Präsidentin.
1901 agitiert sie übrigens mit anderen Frauen im 10. Wiener Gemeindebezirk für den Sozialdemokraten
Victor Adler, worauf die christlich-soziale Presse über diese Frauen herfällt und sie als "Prostituierte" und "Schanddirnen" beschimpft. Amelie von Langenau und
Therese Schlesinger stellen im Anschluss daran den Redakteur der "Deutschen Zeitung" zur Rede und werden von ihm wüst beschimpft (siehe den Artikel "Pöbel" in den "Dokumenten der Frauen").