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Am 10. März formuliert als erster Frauenverein in der Österreich-Ungarischen Monarchie, der Frauenbildungsverein "Minerva" in Prag den Wunsch, Frauen das Universitätsstudium zu ermöglichen; der tschechische Abgeordnete Adamek legt am 29. April diese Petition dem Abgeordnetenhaus vor; der Wiener "Verein für Erweiterte Frauenbildung" schließt sich am 10. Juli dieser Petition an.
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Am 29. Juni findet in Wien die konstituierende Generalversammlung des Arbeiterinnen-Bildungsvereines im Gasthaus beim "Goldenen Luchsen" statt. Als Referentin fungiert Anna Altmann aus Nordböhmen, eine allseits bekannte und beliebte Agitatorin; später engagiert sich auch Adelheid Popp; auch bürgerliche Frauen stellen sich für verschiedene Tätigkeiten zur Verfügung; Auguste Fickert hält Kurse über Literatur und widmet sich der Einrichtung einer umfassenden Bibliothek.
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September: in Prag wird das erste Mädchengymnasium der Habsburger-Monarchie unter dem Namen "Minerva" gegründet; Gründerin ist die bekannte böhmische Schriftstellerin Alzbeta Pechová (Pseud.: Eliska Krásnohorská). Der Abschluss ermöglicht auch Frauen ein Studium an einer Hochschule oder Universität .
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Am 3. Oktober findet im Saal des alten Rathauses eine von Lehrerinnen veranstaltete erste politische Frauenversammlung statt; es geht um das Frauenstimmrecht: durch die Einbeziehung der Vororte in das Wiener Stadtgebiet verlieren die dort ansässigen Steuerträgerinnen ihr Wahlrecht (siehe: Der Lehrerinnen-Wart, 2. Jg., Nr. 10, 1890, S. 225).
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In Brünn kommt es zur Gründung einer Frauenbildungsgemeinschaft "Vesna".
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