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Namen und Abkürzungen
A. S. Machold
(Pseudonym)
Graf, Antonie
Machold, Antonie
(Geburtsname)
Lebensdaten
geboren 20.04.1845, Wien
gestorben 23.02.1929, Wien
Berufe und Tätigkeiten
Lehrerin, Vereinsfunktionärin
Funktionen und Mitgliedschaften in Frauenvereinen und -organisationen
Biographie
Antonie Graf, geborene Machold, Kämpferin für Frauenrechte und Frauenbildung, ist Mitbegründerin des Bundes Österreichischer Frauenvereine und Weggefährtin von Marianne Hainisch. Als Lehrerin gründet sie ein Mädchenerziehungsinstitut, das sie bis zu ihrer Heirat mit dem Publizisten Moriz Graf führt. Neben ihrer Familienarbeit ist sie schriftstellerisch und sozial tätig. Bis ins hohe Alter leitet sie die Gewerbekommission des BÖF und - als begeisterte Sportlerin - die von ihr 1894 gegründete Frauensektion der Schwimmvereinigung "Austria", später den Damenschwimmklub "Wien". Die Handschriftensammlung der Österreichischen Nationalbilbiothek ist seit 2010 in Besitz von drei Tagebüchern der jungen Antonie Graf aus den Jahren 1863-1868. Diese kamen über den Umweg eines Nachfahren (Walter Kurowski) von Marie Kurowski, einer Freundin, als Schenkung an die ÖNB.
Urban, Gisela. - In: Die Österreicherin, 2 (1929), 2 Pataky, Sophie, Bd 1
von Christa Bittermann-Wille
Lexikon
Graf, Frau Antonie, Ps. A. S. Machold, Wien II, Praterstrasse 28, geboren in Wien am 20. April 1845 als Tochter des bereits verstorbenen Arztes Dr. Joseph Machold. sie genoss ihre Erziehung im Ursulinerinnenkloster daselbst, wo sie sich zur öffentlichen Lehrerin heranbildete und später bis 1870 eine ihr gehörige Mädchenschule leitete. Ein glückliches Eheleben und manche litterarischen Beziehungen ihres Gatten, des Kaufmann Moritz Graf, boten ihr Gelegenheit, ihre geistige Kraft auf schriftstellerischem Gebiete zu bethätigen. Waren es anfänglich Fragen des Hauswesens, der gesellschaftlichen Zustände und Sitten, welche sie unter dem Pseudonym A. S. Machold in der Wiener Hausfrauen-Zeitung besprach, so trieb sie gar bald ein heisser Drang auf das litterarische Gebiet, und ihre Skizzen, Essays und Buchkritiken erschienen von da an regelmässig in der "Wiener Litteratur-Zeitung". Ein Aufsatz "Rosmersholm" machte ungewöhnliches Aufsehen durch die eigenartige Auffassung der handelnden Personen. Die mächtige soziale Bewegung unserer Zeit erfasste auch sie. Sie ist Mitgründerin des "Ferienheim" in Wien, ein Verein, welcher sich durch seine musterhafte Organisation auszeichnet. Frau Graf hat sogar ihre schriftstellerischen Neigungen unterdrückt, um ganz dieser Schöpfung zu leben. Zu Gunsten dieser ihrer Lieblingsschöpfung ergriff sie in den letzten Jahren die Feder, um der Gesellschaft eindringlich ihre Pflichten gegen die hilfsbedürftigen Mitmenschen darzulegen. Auch jenen Sportzweigen bringt sie ein lebhaftes Interesse entgegen, welche auf die Kräftigung und gesunde Entwicklung des Körpers abzielen. Sie ist Präsidentin des Wiener Damenschwimmklubs "Austria". Frau Antonie Graf beabsichtigt, ihre gesammelten Schriften in Buchform erscheinen zu lassen.
Pataky: Lexikon deutscher Frauen der Feder
Graf Antonie, geb. Machold, Schriftstellerin und Sportlerin. * Wien, 20. 4. 1845; + Wien, 23. 2. 1929. Verheiratet mit dem Publizisten Moriz G. Lehrerin und Erzieherin. In der Frauenbewegung rege tätig, gab sie als Leiterin der Gewerbekomm. des Bundes österr. Frauenver. im Auftrag des Bundes 1912 einen "Wegweiser zur Berufswahl für schulentlassene Mädchen" und eine "Übersicht über die Unterrichtsanstalten der weiblichen Bevölkerung der österr.-ung. Monarchie" heraus. G., Organisatorin des Schwimmsports der Frauen, gründete 1894 die erste weibliche Schwimmvereinigung "Austria", die sie dem gleichnamigen Männerschwimmklub angliederte, und rief 1908 den Damenschwimmklub "Wien" ins Leben, dessen Präs. sie bis 1923 war. Als Anerkennung ihrer Verdienste um die Sportentwicklung wurde sie zur Ehrenpräs. des österr. Sportklubs ernannt.
Österreichisches biographisches Lexikon. Bd. 2
Quellen und Sekundärliteratur
-
L. K.: Allgemeiner österreichischer Frauenverein [Antonie Graf und Kory Towska im Neuen Frauenklub]. - In: Neues Frauenleben 16 (1904) 5, 23
ÖNB 422673-B.Neu-Per
-
Urban, Gisela: Antonie Graf : ein Erinnerungsblatt. - In: Die Österreicherin 2 (1929) 4, 6
ÖNB 609120-C.Neu-Per
-
Der Verein "1901" zur Unterstützung hilfsbedürftiger Privatbeamtinnen [wird den Titel "Vereinigung der arbeitenden Frauen" führen]. - In: Dokumente der Frauen 6 (1901) 15
ÖNB 402681-B.Neu
Material in Archiven und Sammlungen
Bilder
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Antonie Graf
Aus:
ÖNB/Bildarchiv Pf 44.361:B(1)
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