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Abgeschlossene Projekte
Österreichisches Literaturarchiv
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Koordination der datenunterstützten Vernetzung
österreichischer Literaturarchive
Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Wendelin Schmidt-Dengler
Projektmitarbeit: Dr. Andreas Brandtner (bis September 2000) / Mag. Max Kaiser (ab Oktober 2000)
Telefon: (+43 1) 534 10 / 370
Fax: (+43 1) 534 10 / 340
E-Mail: max.kaiser@onb.ac.at
Finanzierung: Bundesministerium für Unterricht und kulturelle
Angelegenheiten (bis 31. August 1998), Österreichische Nationalbibliothek (seit 1. September 1998)
Laufzeit: März 1997 bis September 2000, provisorisch fortgeführt ab Oktober 2000 [bis April 2001]
[Nachfolgeprojekt in Zusammenarbeit mit der Wiener Stadt- und Landesbibliothek ab Frühjahr 2001: KOOP-LITERA]
Kurzbeschreibung
Im Unterschied zu den wissenschaftlichen Bibliotheken Österreichs
können die Literaturarchive und die Institutionen, die handschriftliche
Dokumente verwalten, nicht auf der Basis eines nationalen Datenverbunds
agieren. Bislang erfolgte die Erschließung und Verzeichnung der
Nachlässe
und literaturarchivalischen Dokumente in traditionellen Karteisystemen
oder institutsintern individuell auf PC. Die Erfassung der handschriftlichen
Dokumente orientiert sich dabei derzeit österreichweit an unterschiedlichen
Richtlinien. Neben dieser inkohärenten Regelorientierung erfolgt auch
die EDV-gestützte Aufnahme der Nachlässe uneinheitlich. Die wenigen
Archive, die bereits Datenbanken einsetzen, verwenden unterschiedliche,
in der Regel nicht kompatible Systeme.
Das Ziel des Forschungsauftrags besteht darin, die Datenkoordination
zwischen den Literaturarchiven Österreichs vorzubereiten. Zu diesem
Zweck sind erstens die unterschiedlichen Erschließungsmodi insofern
anzugleichen, als ein breiter Konsens für die Kriterien einer
Minimalaufnahme
von Archivdaten herbeizuführen ist. Diese Verständigung auf eine
österreichweit verbindliche Minimalaufnahme kann von den obligatorischen
Kategorien der "Regeln zur Erschließung von Nachlässen
und Autographen" (RNA) ausgehen, da dieser knappe Regelbestand eine
eindeutige Identifizierung der Archivalien garantiert. Zweitens sind die
technischen Bedingungen für eine EDV-Vernetzung der Datenbestände
zu definieren, um einen österreichweiten Einstieg zum Nachweis der
Dokumente zu ermöglichen. Die erstellten Voraussetzungen sollen auch
für eine weitere Entwicklung hinsichtlich internationaler Standards,
der multimedialen Wiedergabe und der Verbindung zu den diversen Normdateien
offenstehen. Während einerseits die Ansprüche, die an die
EDV-Unterstützung
einer Nachlaßerschließung zu stellen sind, präzise bestimmt
werden müssen, ist andererseits zu prüfen, inwieweit die
unterschiedlichen
Datenbankparameter Minimalaufnahmen einheitlich wiedergeben können.
Zu beachten bleibt, daß die Minimaldaten auf konvertierbaren Parametern
gespeichert und somit in die gebräuchlichen Datenformate
überführbar
sind, um ihre ortsunabhängige Darstellung zu sichern; alle weiteren
Parameter werden von den einzelnen Archiven nach deren Bedarf selbständig
definiert und sind vom Netz aus nicht zugänglich.
Schließlich wird in Kooperation mit dem Institut für
Wissenschaftstheorie
und Wissenschaftsforschung der Universität Wien eine Normierung der
datenrelevanten Begriffe in Form eines Thesaurus erarbeitet, da noch keine
einheitliche Objektterminologie für die Archive vorliegt. Dabei werden
die verwendeten objektspezifischen Bezeichnungen, die relevanten
literaturwissenschaftlichen
Termini und die Parameter der Suchbegriffe über eine standardisierte
Terminologie bzw. eine computermäßige Zusammenführung der
Abweichungen vereinheitlicht. Eine enge Zusammmenarbeit besteht auch mit der
Kommission
für Nachlaßbearbeitung der Vereinigung Österreichischer
Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VÖB).
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